
Jan Böhmermann findet den Widerstand der SPD gegen die Abschiebepolitik der Union nicht radikal genug. Das macht er in der neuesten Ausgabe seines ZDF-Satireformats Neo Magazin Royale deutlich. „Wenn man sie mal braucht, wo ist eigentlich die RAF?“, fragt Böhmermann direkt nach einem Beitrag, in dem er sich über die Abschiebepraxis des CSU-Innenministers Alexander Dobrindt lustig macht. Kurz danach korrigiert er sich satirisch: „Quatsch, SPD! Wo ist eigentlich die SPD, wenn man sie mal braucht?“
Um seinen Punkt – der wohl ungefähr lauten soll, die SPD solle sich in der Koalition mehr gegen die Union durchsetzen – weiter zu verdeutlichen, witzelt Böhmermann als Nächstes: „Kann es sein, dass die Rolle der SPD in der Bundesregierung in etwa die gleiche ist wie Lorbeerblätter in Linsensuppe?“ Und spielt damit wohl darauf an, dass man seiner Auffassung nach gar nicht merke, dass die SPD in der Regierungskoalition ist.
Die gesamte Sendung dreht sich um das Thema „Was kommt nach rechts und links?“ und nimmt in dem Zusammenhang vor allem Julia Klöckner auf die Schippe, die auf einem CDU-Sommerfest taz und Nius verglichen hatte. Dazu kommentiert Böhmermann ironisch: „Eine journalistische Zeitung ist nicht so sehr unähnlich wie ein rechtsradikales Hetz- und Hassportal.“
Letztendlich gipfelt Böhmermanns Quatsch-Kino in der Andeutung, dass die Unterscheidung zwischen Linken und Rechten letztendlich nichts anderes bedeute als eine Unterscheidung zwischen Demokratie und keiner Demokratie – und unterstellt Julian Reichelt dann noch nebenbei, nicht in einer Demokratie leben zu wollen.
Zum Schluss zitiert Böhmermann dann noch Thomas Mann, den er als „queere Ikone“ bezeichnet, mit folgendem Satz: „Es ist die Stunde gekommen [..] für eine Selbstbesinnung der Demokratie, für ihre Wiedererinnerung, Wiedererörterung und Bewußtmachung – mit einem Wort: für ihre Erneuerung im Gedanken und im Gefühl.“ Währenddessen schleckt Böhmermann ein Eis in AfD-Blau.