
Eine aktuelle Analyse des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen in Zusammenarbeit mit dem Analysehaus Bulwiengesa liefert bedrückende Zahlen zum Wohnungsbau in Deutschland. Dieser ist in den vergangenen drei Jahren drastisch eingebrochen. Der Erhebung zufolge sind zwischen Ende 2022 und der Jahresmitte 2025 die Zahl der „Baustarts‟ insgesamt um 85 Prozent gesunken.
Laut der Analyse setzt sich der Negativtrend auch in 2025 fort. Seit Jahresbeginn ist die Fläche geplanter oder im Bau befindlicher Wohnprojekte um mehr als fünf Prozent zurückgegangen. In kleineren Städten um zehn Prozent, in Großstädten um rund sechs Prozent.
Auch die Zahl der fertiggestellten Wohnungen hat sich in den letzten Jahren stark rückläufig entwickelt. Während 2020 mit 306.000 Wohnungen noch ein Höchststand erreicht wurde, sackt die Bilanz laut Statistischem Bundesamt (Destatis) seither kontinuierlich ab. In den Jahren 2021 bis 2023 wurden jeweils 294.000 Neubauwohnungen fertiggestellt, im Jahr 2024 waren es schließlich nur noch 251.900. Im laufenden Jahr werden voraussichtlich sogar weniger als 200.000 Neubauwohnungen fertiggestellt, wie André Adami, Bereichsleiter Wohnen bei Bulwiengesa, gegenüber der BILD erklärte.
Verantwortlich für die Stagnation des Wohnungsbaus ist in erster Linie die Ampelregierung. Trotz großer Versprechungen war es der Koalition in ihrer Amtszeit nicht gelungen, neuen Wohnraum zu schaffen. Dabei hatte man sich ursprünglich das Ziel gesetzt, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen. Dieses Vorhaben wurde sogar im Koalitionsvertrag verankert. Außerdem wurde eigens dafür ein neues Bauministerium aus dem Boden gestampft. Die verfehlten Bauziele sind eines der vielen Sinnbilder, die exemplarisch für das sozial- und wirtschaftspolitische Versagen dieser Regierung stehen.
Besonders problematisch ist der ausbleibende Neubau von Wohnraum, weil die Nachfrage ungebrochen steigt, vor allem durch die unkontrollierte Migration.
Allein während der Flüchtlingskrise 2015/2016 wurden rund 1,85 Millionen Zuwanderer registriert. Der Zustrom hält seither unvermindert an. Im Jahr 2023 wurden erneut ähnlich hohe Zahlen verzeichnet: Rund 1,93 Millionen Menschen kamen nach Deutschland – hauptsächlich infolge des Ukraine-Kriegs.
Während Migranten in vielen Fällen unmittelbar eine Wohnung vom Staat zugewiesen bekommen, suchen deutsche Bürger laut einer Immoscout24-Umfrage meistens über ein Jahr nach einer geeigneten Mietwohnung – über 54 Prozent geben dies an. 23 Prozent suchen sogar länger als zwei Jahre. Viele schreiben Dutzende Bewerbungen, nehmen an zahllosen Besichtigungsterminen teil und erhalten dennoch Absagen, bis sie schließlich, oftmals nur durch Zufall oder familiäre Kontakte, eine Wohnung finden.
Zudem kommt es aufgrund des Nachfrageüberhangs auf dem Wohnungsmarkt zu erheblichen Preissteigerungen. Deutschlandweit – und insbesondere in Metropolen – sind sowohl Miet- als auch Kaufpreise in die Höhe geschossen. Zwischen 2010 und 2024 sind die Nettokaltmieten in Deutschland im Schnitt um 64 Prozent gestiegen.
Viele Bürger stellen sich daher zu Recht die Frage: Wie kann es sein, dass der Staat Millionen Migranten ins Land holt, sie mit Bürgergeld versorgt und ihnen obendrein kostenlosen Wohnraum zur Verfügung stellt – während das Wohnen für die eigene Bevölkerung unerschwinglich wird, bzw. sie mangels Angebot keinen Wohnraum finden?
Die neue schwarz-rote Bundesregierung will die Probleme nun angehen und endlich Wohnraum schaffen. Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) erklärt gegenüber der BILD: „Der Wohnungsbau hatte schwere Jahre. Die Vorzeichen drehen sich und das ifo-Institut weist die beste Stimmung im Wohnungsbau seit knapp drei Jahren aus. Jetzt starten wir mit dem Bau-Turbo – und investieren 23,5 Milliarden Euro in sozialen Wohnungsbau bis 2029.“
In der deutschen Baubranche existieren derzeit mehr als 20.000 Bauvorschriften, die Genehmigungsverfahren stark verzögern. Die Gesetzeslage trägt laut Daten der Friedrich-Naumann-Stiftung maßgeblich zum Anstieg der Baukosten bei – rund ein Viertel des Kostenanstiegs seit dem Jahr 2000 ist allein auf die Vielzahl an Vorschriften zurückzuführen.
Im Fokus stehen außerdem strenge Vorgaben zur Klimaneutralität, die den Bauprozess in den nächsten Jahren wohl stark verteuern werden. Wie auch alle anderen Industriezweige muss sich die deutsche Baubranche dem Klimadiktat der EU-Bürokratie unterwerfen.
Die Umstellung auf das CCS-Verfahren ist jedoch enorm teuer. Laut einem Bericht von Greenpeace könnten in Deutschland in den kommenden 20 Jahren bis zu 81,5 Milliarden Euro anfallen, um CCS flächendeckend zu implementieren.
Neben den gigantischen Investitionssummen, die aufgewendet werden müssen, dürften auch die Betriebskosten in der Zementproduktion deutlich steigen. Die American Chemical Society (ACS) geht davon aus, dass die Produktionskosten durch den Einsatz von CCS um 65 bis 90 Prozent zunehmen werden.
Bis spätestens 2045 – dem Jahr, in dem Deutschland die vollständige Klimaneutralität erreichen will – wird das CCS-Verfahren in der Bauwirtschaft flächendeckend integriert sein. Schon in den kommenden Jahren wird der Einsatz dieser Technologie daher sukzessive zunehmen.
Vor diesem Hintergrund ist absehbar, dass die Baukosten massiv steigen werden – mit gravierenden Folgen für den Wohnungsmarkt.
Der beispiellose Einbruch im Wohnungsbau ist also kein Zufall. Er ist das Ergebnis politischer Verfehlungen. Der angekündigte „Bau-Turbo“ ist nichts weiter als eine politische Beruhigungspille: Ein Versuch, die Öffentlichkeit mit Schlagworten zu besänftigen, während die Ursachen der Wohnungsnot unangetastet bleiben, oder sogar durch entsprechende politische Entscheidungen verschärft werden.