
Die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland steigt. Das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Gruppe im Deutschen Bundestag. Laut dieser waren im Januar 2024 rund 220.000 Alleinerziehende und Paare mit Kindern wohnungslos.
Wohnungslos sein, bedeutet, über keinen eigenen Mietvertrag zu verfügen und keine Wohnung zu besitzen. Die Familien kommen in sozialen Einrichtungen unter, erhalten eine Wohnung der Gemeinde oder leben, im Falle der Flüchtlinge, in Unterkünften. In der Statistik werden nur die „untergebrachten wohnungslosen Personen“ gezählt, nicht jene, die bei Freunden oder der Familie bleiben.
Die familienpolitische Sprecherin der Linken, Gökay Akbulut äußerte sich besorgt: „Steigende Kosten für Energie und Lebensmittel verschärfen die ohnehin angespannte Situation vieler Familien und treiben diese an ihre Belastungsgrenzen“. Es sei eine „soziale Katastrophe“. Die Partei fordert Mietpreisdeckelung und ein „Ende der Spekulationen mit Wohnraum an der Börse“. Was sie nicht beleuchtet, ist die Nationalität der wohnungslosen Familien, sowie Einzelpersonen.
Insgesamt waren im Januar 2024 439.465 Menschen ohne eigene Wohnung. 14 Prozent, also 61.545 von ihnen, waren Deutsche. Die Zahlen stammen vom Statistischen Bundesamt und liegen der WELT vor. Dementsprechend sind 86 Prozent, also 377.920 der Wohnungslosen Ausländer. Die größte Gruppe unter den ausländischen Wohnungslosen sind Ukrainer mit 31,1 Prozent. Syrer machen 14,7 Prozent aus, Afghanen 10,3 Prozent. Menschen aus dem EU-Ausland stellen 4,7 Prozent und 2,3 Prozent kommen aus den Westbalkanstaaten.
Menschen in Flüchtlingsheimen zählen als wohnungslos.
Obwohl die Zahl der deutschen Wohnungslosen vergleichsweise gering ist, nimmt auch sie zu. Zwischen den Jahren 2022 und 2024 stieg sie von etwa 10.000 auf 12.300 an. Unter den ausländischen Familien wuchs die Gruppe von rund 70.000 im Jahr 2022 auf etwa 210.000 im Jahr 2024.
Interessant ist, dass der Aspekt der Migration und Flüchtlingspolitik bei der Ursachen- und Lösungsfindung unerwähnt bleibt. Dabei lässt sich erkennen, dass ausländische Familien einerseits die Zahl der Wohnungslosen insgesamt in die Höhe treiben als auch ein potenzieller Faktor für die Zunahme der deutschen Wohnungslosen sein könnten, da sich, so hat es die Partei treffend erkannt, viele weder die Miete einer Dreizimmerwohnung noch die hohen Energiepreise leisten können. Recherchen von NIUS zeigen, dass in Berlin Wohnraum im großen Stil von der Stadt gemietet und an Flüchtlinge vermittelt wird. Das bedeutet, dass deutsche Familien, die keine Sozialhilfe beziehen, kein Wohnungsgeld erhalten, auf dem Wohnungsmarkt benachteiligt werden, weil sie mit dem Staat konkurrieren. Zukünftig könnte das einen gesellschaftlichen Konflikt entfachen.
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