
Der Redenschreiber der Linken-Politikerin Heidi Reichinnek ist ein Comedian, der sein Geld mit Tourette-artigen Wutausbrüchen und Hass-Aufrufen gegen die CDU verdient. In einem seiner Bücher bemängelte er bereits die vorherrschende „Alternativlosigkeit zur liberalen Demokratie“. Auch für den WDR war er schon tätig.
Ins Blickfeld der Öffentlichkeit rückte Jean-Philippe Kindler im Jahr 2023. Wegen Tatsachenbehauptungen von Unions-Politikern zur Silvesternacht 2022, dass insbesondere Migranten und Ausländer Ausschreitungen begangen hätten und Rettungskräfte angriffen, rief der Comedian zur „Hetze“ gegen die Partei auf. Die CDU sei als „politischer Feind“ auf „radikalste Weise“ zu „bekämpfen“.
Kindler erklärte, er wolle sich „auf Jacky Cola mit dem fettesten Böller seinen Mittelfinger absprengen und dem beschissenen Konrad-Adenauer-Haus als Ausstellungsstück zur Verfügung stellen.“ CDU-Politikern warf er vor, „faschistoide Phantasmen bezüglich ethnischer Reinlichkeit“ zu „propagieren“.
Kindler forderte eine „Radikalisierung gegen diese Scheißpartei“, auch wenn er damit „den Boden des demokratischen Austausches verlasse“. Der ehemalige CSU-Verkehrsminister Andreas Scheuer nannte ihn hieraufhin „gestört“ und forderte den WDR auf, für den Kindler zu diesem Zeitpunkt tätig war, sich von ihm zu distanzieren. Der WDR lehnte die Verantwortung für seine „privaten“ Aussagen ab.
Als Kindler wegen seiner Äußerungen wegen Volksverhetzung angezeigt wurde, rechtfertigte er seine Hass-Tiraden damit, dass es „zwei Jean-Philippes“ gebe: die „Privatperson Jean-Philippe Kindler“ und die „Bühnenfigur Jean-Philippe Kindler“.
Ironisch erklärte er, dass die „Privatperson Jean-Philippe Kindler, vertreten durch die Bühnenfigur Jean-Philippe Kindler, öffentlich nicht noch einmal sagen“ werde, „dass meiner Meinung nach völlig evident ist, dass es sich bei der CDU um eine absolute Scheißpartei handelt, um den Feind, gegen den es zu agitieren gilt.“
In seinem Buch „Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf“ bemängelte er 2023, dass sich die Linken „mit der Alternativlosigkeit einer marktwirtschaftlich organisierten, liberalen Demokratie längst abgefunden“ hätten.
Er erklärte, er würde nicht verstehen, dass es „allen Ernstes Menschen“ gebe, „die eine restriktivere Migrationspolitik fordern“. Als Ziel gab er die Abschaffung des Kapitalismus aus.
In seinem Buch bemängelt er die „Alternativlosigkeit zur liberalen Demokratie“.
In seinem Buch betonte Kindler noch einmal, dass er „nicht auf dem Boden der Demokratie“ stehe. Auch deshalb, weil Arme nicht so häufig wählen würden wie Reiche, so seine Behauptung. „Ständig auf das Wahlrecht der Leute zu verweisen“, erklärte er, „ist die maximale Verdrängung der politisch erzeugten Dysfunktionalitäten unserer allenthalben auf kindische Weise verheiligten Demokratie“.
Später habe er Therapie gemacht, erklärte er kürzlich in einem Interview in der linken Wochenzeitung Der Freitag. Als er nach einer Therapiesitzung fast die Kontrolle über sein Auto verloren habe, sagte er aus gesundheitlichen Gründen zahlreiche Shows seiner Tournee ab. Der Freitag erwähnte auch, dass er die Reden der linken Bundestagsabgeordneten Heidi Reichinnek schreibt. Kindler ist selbst Mitglied der Partei „Die Linke“.
Ob Kindler auch Heidi Reichinneks berühmte „Brandmauer“-Rede vom Januar 2025 schrieb, ist nicht bekannt.
Auf NIUS-Anfrage, ob Kindler noch immer für den WDR tätig sei, antwortete der Sender bisher nicht. Auch auf die Anfrage von NIUS, ob Jean-Philippe Kindler Heidi Reichinneks berühmte „Brandmauer“-Rede vom Januar 2025 geschrieben habe, hat die Politikerin zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geantwortet.
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