Yaron Lischinski und Sarah Milgrim – ermordet, weil sie Israelis waren

vor 24 Tagen

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Bildquelle: Apollo News

„Statt Sie zum Altar zu führen, begleiten wir Sie ins Grab“, sagt eine Sprecherin der israelischen Botschaft. Es geht um Yaron Lischinski und seine Freundin Sarah Milgrim – die beiden Israelis, die am Mittwochabend vor dem Jüdischen Museum in Washington hingerichtet wurden. Elias Rodriguez hatte dem Paar aufgelauert und schoss ihnen in den Rücken. Yaron war sofort tot. Sarah versucht noch schwer verletzt davon zu kriechen, doch Rodriguez hatte kein Erbarmen – er entleerte sein Magazin in ihrem Körper.

Das Paar starb nebeneinander, mitten auf der Straße in Washington. Weit weg von ihrer Heimat, wenige Tage bevor Yaron die Chance hatte, Sarah einen Heiratsantrag zu machen. Er hatte schon alles geplant: Der Ring war gekauft, die Flüge nach Jerusalem wahrscheinlich schon gebucht – dort wollte er zumindest in ein paar Tagen um ihre Hand anhalten. Doch dazu wird es nicht mehr kommen, jetzt können ihre Eltern Yaron und Sarah nur noch in Israel begraben. In ihrer Heimat, an dem Ort, an dem sie leben wollten. Beide hatten jedoch noch ein zweites Zuhause: Sarah stammt aus Kansas. Yaron aus Deutschland.

Er ist mit seinen vier Geschwistern im bayrischen Nürnberg aufgewachsen – als Sohn eines jüdischen Argentiniers, der nach Deutschland eingewandert ist und einer christlichen Mutter. Bis er 16 war, hat er hier gelebt und sich in Deutschland für Israel und einen Dialog über den Nahost-Konflikt eingesetzt. Yaron hat das Junge Forum mitgegründet, eine Unterorganisation der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ist. Er organisierte zahlreiche Veranstaltungen – weil es sein Herzensthema war. Der junge Deutsch-Israeli erklärte, er sei stolz, „sowohl Jerusalem als auch Nürnberg mein Zuhause zu nennen“, so schrieb er es noch auf einem seiner Social Media Profile.

Nachdem er Deutschland verlassen hatte, diente Yaron von 2013 bis 2016 in der israelischen Armee. An der israelischen Reichmann-Universität machte er seinen Master in Regierung, „Diplomatie und Strategie“. Dort lernte er auch den israelischen Botschafter in Deutschland, Ron Prosor kennen. „Er war ein Christ, ein echter Israel-Liebhaber“, erinnert Prosor sich an den jungen Mann – „aufgeweckt, neugierig, engagiert“. Der junge Mann verkörperte jüdisch-christliche Werte und habe sein Leben dem Staat Israel verschrieben.

Der junge Israeli legte auch einen Bachelor in internationalen Beziehungen an der Hebrew University ab, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. Zwischendurch arbeitete er zudem in der israelischen Einwanderungsbehörde, bis es ihm möglich war, im Jahr 2022 in der israelischen Botschaft in Washington für Nordafrika und den Nahen Osten einzutreten. Dort lernte er Sarah kennen, die Frau, mit der er den Rest seines Lebens verbringen wollte. Zusammen setzten sie sich für Frieden ein.

Yaron sagte einmal, er sei davon überzeugt, dass „die Ausweitung des Friedenskreises mit unseren arabischen Nachbarn und die Fortsetzung der regionalen Zusammenarbeit im besten Interesse des Staates Israel und des gesamten Nahen Ostens“ seien. Er würde sich für den „interreligiösen Dialog und die interkulturelle Verständigung“ einsetzen, so zitiert ihn die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Ein Freund des Paars, Bernand Cohen, erinnert sich: „Sie waren die liebsten Menschen“. Als er am Mittwochabend um 23:06 Uhr von dem Anschlag am jüdischen Museum erfahren hatte, schrieb er Milgrim eine Nachricht. Sieben Minuten später schrieb er Lischinsky dieselbe Nachricht: „Geht es euch gut, Leute?“ Er ging ins Bett und hoffte, erhielt aber nie eine Antwort. Yaron und Sarah wurden unter „Free, free Palestine“-Rufen ermordet. Nur, weil sie Israelis waren.

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