Zahl der Syrer in Deutschland rückläufig – auch weil Einbürgerungen steigen

vor 3 Tagen

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In Deutschland lebten Ende März 968.899 Syrer, wie die Welt auf Anfrage vom Bundesinnenministerium erfuhr. Das sind weniger Syrer als noch Ende Februar, als 972.470 in Deutschland lebten – also 3.571 mehr.

Ein wichtiger Grund, wie die Zeitung berichtet, ist die steigende Zahl der eingebürgerten Syrer: Immer mehr Ausländer, die 2015 und danach im Rahmen der Flüchtlingskrise nach Deutschland gekommen sind, sind für eine Einbürgerung berechtigt. Ein eingebürgerter Syrer ist in der bereits erwähnten Statistik selbst dann nicht aufgeführt, wenn er neben der deutschen auch die syrische Staatsbürgerschaft besitzt (was wohl für die Mehrheit der eingebürgerten Syrer gilt).

Infolge des Bürgerkriegs in Syrien, der dort zwischen 2011 und dem Dezember vergangenen Jahres wütete, kamen Hunderttausende Syrer nach Deutschland – fast fünf Prozent der Vorkriegsbevölkerung Syriens lebt im Land. Mit dem Ende des Bürgerkriegs wurde über eine mögliche Rückkehr vieler syrischer Kriegsflüchtlinge spekuliert.

Doch eine solche Rückkehrbewegung blieb derweil größtenteils aus: Wie die Welt unter Berufung auf das Innenministerium berichtet, haben seit Beginn des vergangenen Jahres nur rund 600 Menschen den Weg zurück nach Syrien mit finanzieller Unterstützung durch den Bund gefunden. 2024 und im ersten Quartal des laufenden Jahres gab es zudem insgesamt 164 Rückreisen, die gemeinsam von Bund und Ländern finanziert wurden.

Die Zahl der Einbürgerungen dürfte auch aufgrund des seit kurzem geltenden Einbürgerungsrechts der Ampel nochmals deutlich ansteigen: Seit Ende Juni 2024 ist es nun bereits nach fünf, in bestimmten Fällen sogar nach drei Jahren, dauerhaftem Aufenthalt in Deutschland möglich, eine Einbürgerung zu beantragen.

Die Union hatte die Regelung scharf kritisiert – im schwarz-roten Koalitionsvertrag hat man sich jedoch für eine Beibehaltung der Kernreform der Ampel-Regierung, nämlich der Einbürgerung nach fünf Jahren, geeinigt. Nur die Einbürgerung nach drei Jahren soll künftig wegfallen.

Bereits vor der neuen Regelung stieg die Zahl der Einbürgerungen von Syrern deutlich an – 2023 waren es etwa bereits 75.485. Noch im Jahr davor gab es nur 48.390 Einbürgerungen und 2021 sogar nur 19.095 Einbürgerungen von syrischen Staatsbürgern. Die Zahl der eingebürgerten Syrer im vergangenen Jahr liegt derzeit noch nicht vor. Die deutschen Behörden waren zuletzt insgesamt deutlich überfordert mit der Zahl der Anträge. Mit einem neuen digitalisierten System möchte etwa Berlin dieser Herausforderung begegnen – bislang mit Erfolg (mehr dazu hier).

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