ZDF erklärt Adler-Emoji als „Wappentier Deutschlands“ zu Symbol der „rechten Szene“

vor etwa 5 Stunden

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Bildquelle: NiUS

ZDF Info verbreitet einen Beitrag, in dem das deutsche Wappentier als ein Symbol der „rechten Szene“ deklariert wird. Belege hierfür gibt der Sender nicht an. Die Quellenangaben insinuieren zudem einen „rechtsextremen“ Bezug.

Anlass für den Beitrag über „Emojis der rechten Szene“ ist laut ZDF der „Internationale Tag für die Bekämpfung von Hetze der Vereinten Nationen“: „Hassparolen sind Kennzeichen von Diskriminierung, Missbrauch, Gewalt, Konflikten und unter Umständen auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, heißt es weiter.

Unter den aufgelisteten Emojis findet sich auch der Adler-Emoji. Als Begründung, warum dieser ein „Symbol der rechten Szene“ sein soll, schreibt das ZDF: „Der Adler ist das Wappentier Deutschlands und kann als nationalistisches Symbol verwendet werden. Zudem stammt die Greifvogel-Symbolik aus der germanischen Mythologie und steht für Macht, Unsterblichkeit und Kampfgeist.“

ZDF Info erklärt den Adler-Emoji zu einem Symbol der „rechten Szene“, weil er auf den Bundesadler verweise.

Konkrete Belege für ihre These liefert das ZDF nicht. Sie verweisen als Quellen lediglich auf den linken Verein „Campact e.V.“, die linke Selbsthilfe-Organisation „HateAid“ und den „Verein für Demokratie und Vielfalt in Schule und beruflicher Bildung“.

Sowohl „Campact“ als auch „HateAid“ veröffentlichten 2024 Beiträge über „rechtsextreme Symbole und Codes“, in denen der Adler-Emoji als solches Symbol gelistet ist. Aber: auch hier werden keine Belege für die These geliefert, warum der Emoji als Symbol des deutschen Wappentiers ein „rechtsextremer Code“ sein soll. Ein Heft des „Vereins für Demokratie und Vielfalt in Schule und beruflicher Bildung“ aus dem Jahr 2017, auf das das ZDF mutmaßlich verweist, beschäftigt sich gar nicht mit Emojis, sondern bloß „rechtsextremen“ Symbolen.

Auch andere Emojis sind für das ZDF Codes der „rechten Szene“.

Besonders pikant: sowohl „HateAid“ als auch der „Verein für Demokratie und Vielfalt in Schule und beruflicher Bildung“ sind staatlich gefördert. „Campact e.V.“ ist zudem Haupteigentümer von „HateAid“. 2023 erhielt die linke Selbsthilfegruppe „HateAid“, die vor allem linke Politiker, Journalisten und wohl auch Aktivisten in Rechtsfragen und Konfliktsituationen unterstützt, laut Lobbyregistereintrag bis zu 1,2 Millionen Euro Steuergeld. „HateAid“ gibt unter dem entsprechenden Beitrag zudem das Bundesjustizministerium als Förderer an, das „HateAid“ nach Selbstauskunft jährlich seit 2020 mit etwa 600.000 Euro unterstützt.

Auch das Heft des „Vereins für Demokratie und Vielfalt in Schule und beruflicher Bildung“, auf das das ZDF mutmaßlich verweist, wurde vom Land Berlin durch das Landesprogramm „Demokratie. Vielfalt. Respekt. In Berlin“ und durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen gefördert.

Mehr hierzu:

Der Bundesadler prangt als deutsches Wappentier vor jeder öffentlichen Institution.

Das ZDF als mit öffentliches finanziertes Medienhaus verweist damit in einer Recherche auf Beiträge anderer mit öffentlichen Geldern finanzierter Institutionen, ohne dass ein Glied in dieser Kette einen Beleg für die aufgestellte These erbringen würde.

Auch deutsche Fußballnationalspieler tragen den Bundesadler auf ihrer Brust, hier Niclas Füllkrug.

NIUS stelle sowohl ans ZDF, HateAid, Campact e.V. als auch das Bundesministerium für Justiziministerium Anfragen, die zum jetzigen Zeitpunkt großteils noch unbeantwortet sind. Unter anderem fragte NIUS nach Belegen für die aufgestellte These und danach, inwiefern man sich in Anbetracht der genannten Beiträge überhaupt noch auf das deutsche Wappentier beziehen könne, ohne als „rechtsextrem“ oder „rechts“ zu gelten. An das Bundesjustizministerium stellte NIUS die Frage, warum es eine Organisation fördert, die mit ihren Beiträgen Gefahr läuft, den deutschen Nationalismus zu diskreditieren, der die Identität der deutschen Bürger wahren und sie schützen soll. Die Anfragen sind noch offen – sollten Antworten erfolgen, werden sie an passender Stelle ergänzt.

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