
Ein Zuschauer erhebt schwere Vorwürfe gegen die ZDF-Sendung Klartext. David F., ein Wahl-Berliner aus Aschaffenburg, behauptet, dass ihm vor der Sendung eine Frage vorgegeben worden sei. Am Telefon sei ihm eine Frage zum Fünf-Punkte-Plan von Friedrich Merz nahegelegt worden, sagte er in einem YouTube-Video. Diese habe er aber gar nicht fragen wollen.
Der Berliner Zeitung liegt eine SMS der Redaktion vor. „Hi, David. Das wäre mein Vorschlag“, heißt es in der Nachricht. Darauf folgt eine detaillierte, fertig formulierte Frage, beginnend mit den Worten: „Mein Name ist David…“. Die Redakteurin betonte, sie wolle ihm dabei „gar nichts in den Mund legen“.
Das ZDF weist den Manipulationsvorwurf zurück. „Ziel der Sendung war es, eine vielfältige und thematisch breite Diskussion zu ermöglichen“, teilte der Sender der Zeitung mit. Man habe mit den Gästen im Vorfeld Kontakt gehabt, um sicherzustellen, dass „möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zu Wort kommen“.
Studiogast der Sendung #Klartext wollte eine Frage zu Abschiebungen stellen. Laut ihm riet ihm das ZDF, eine Frage über die rechtliche Umsetzbarkeit des 5-Punkte-Plans von Merz zu stellen. #ReformOerr #OerrBlog pic.twitter.com/a1KPRjH7Ty
— ÖRR Blog. (@OERRBlog) February 14, 2025
David F. kam dann gar nicht zu Wort. Obwohl er im Studio saß, wurde er von den Moderatoren Bettina Schausten und Christian Sievers nicht aufgerufen. Weder mit der vorgegebenen Frage noch mit einer eigenen konnte er sich einbringen.
In der ZDF-Sendung Klartext kam es mehrfach zu kleinen Streitigkeiten zwischen AfD-Chefin Alice Weidel und einigen Zuschauern. Schon zu Beginn äußerte Weidel Kritik an der Zusammensetzung des Publikums der als Bürgerforum konzipierten Sendung. Die Kanzlerkandidatin unterstellte dem ZDF mangelnde Neutralität. Besonders scharf reagierte sie auf eine Frage aus dem Publikum, indem sie dem Fragesteller vorwarf, seine Frage „auswendig gelernt“ zu haben.