Was das ZDF verschweigt: Es ist die Hamas, die in Gaza „Hunger als Waffe“ einsetzt

vor etwa 17 Stunden

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Bildquelle: NiUS

Die durch die Medien verstärkte Behauptung, Israel setze in Gaza „Hunger als Waffe“ ein, entbehrt jeder Grundlage. Vielmehr ist es die terroristische Hamas, die – mit Unterstützung der UN – die Verteilung von Lebensmitteln an Bedürftige verhindert. Aus Eigennutz und zum Wohle der Propaganda.

„Wegsehen ist keine Option“, so moderierte Christian Sievers am 26. Juli einen Beitrag im heute journal an, der sich mit der desaströsen humanitären Situation im Gazastreifen befasste. „Eine Hungerkatastrophe, menschengemacht und mit Ansage“, sagte Sievers. Im anschließenden Filmbeitrag behauptet Reporterin Ulrike Rödle: „Etwa 470.000 Menschen in Gaza leiden unter extremem Hunger, sagen Mitarbeiter des Welternährungsprogramms.“

Ob die Schätzung des UN World Food Programme, eine Organisation der notorisch israelfeindlichen Generalversammlung der Vereinten Nationen, der Wahrheit nahekommt, ist höchst zweifelhaft. Ein Viertel der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen wäre demnach akut vom Hungertod bedroht. Dagegen spricht nicht nur der Augenschein, sondern auch die Tatsache, dass immer wieder inszenierte und damit betrügerische Bilder von krank geborenen Kindern verbreitet werden, die als Beleg für die Aushungerung der Menschen dienen sollen – eine Praxis, derer sich die arabischen Foto-Journalisten vor Ort wohl kaum bedienen würden, wenn sie wirklich Kinder als Hungeropfer vorführen könnten.

Hungersnot? Eine gut geölte Propagandamaschinerie läuft auf Hochtouren.

Israel, so Sievers, argumentiere seit fast zwei Jahren, es müsse die UN-Hilfslieferungen nach Gaza beschränken, weil diese von Hamas systematisch abgezweigt und zu Geld gemacht würden: „Zweifel an dieser Behauptung gab es schon lange, jetzt sagen selbst hochranginge israelische Militärvertreter, dass die Armee dafür nie Beweise gefunden habe.“ Die New York Times zitiere diese, das Hilfssystem der UN, „das Israel untergraben hat“, sei „weitgehend effektiv gewesen“.

Das kann man glauben – oder auch nicht: Die ominösen Quellen sind nämlich anonym. Dafür gibt es genügend Belege dafür, dass die Hamas, militärisch von der israelischen Armee schwer bedrängt und im Begriff, die Kontrolle über den Gazastreifen vollständig zu verlieren, ihr Heil in der Propaganda sucht, die nun eine systematische Aushungerung der Palästinenser behauptet – Israel setze „Hunger als Waffe“ ein.

Das ständig wiederholte Narrativ, durch die Medien in alle Welt verbreitet und mit den erwähnten fragwürdigen Bildern unterfüttert, ist die einzige Chance der Hamas, durch die öffentliche Meinung Druck auf die Politik auszuüben, um einen Waffenstillstand zu erreichen, der sie erst einmal vor dem Verlust der Herrschaft über Gaza und mutmaßlich auch vor der totalen Vernichtung bewahrt.

Was in Europa und Amerika oft nicht verstanden wird: Es liegt im Interesse der Hamas, die humanitäre Krise im Gazastreifen zu verschärfen. Jeder Hungertote ist ein Argument, Israel weiter unter Druck zu setzen, den Krieg gegen die Hamas zu beenden. Den Krieg der Bilder gewinnen die Islamisten allemal, weil alle Foto-Journalisten vor Ort selbst Palästinenser mit Agenda sind und die gewünschten emotionalisierenden Effekte in Massen produzieren. Sie sind Aktivisten, die sich sogar dazu bekennen, ein bestimmtes Bild zu vermitteln. Nicht selten erweisen sie sich sogar als Kollaborateure der Hamas. Nur wenige wagen, aus der Reihe zu tanzen: Wer die falschen Bilder macht, ist seines Lebens nicht mehr sicher.

Die palästinensische Tageszeitung Al-Hayat Al-Jadida (de facto ein Organ der Palästinensischen Autonomiebehörde) erklärte in ihrem Leitartikel vom 19. Juni 2025, dass die Hamas Bewohner des Gazastreifens ermordet und anderweitig daran hindert, die von den USA unterstützten humanitären Hilfsgüterverteilungszentren im Gazastreifen zu erreichen. Es hieß, dass „Todesschwadronen” der Al-Sahm-Einheit der Hamas Bewohner Gazas aufspüren, die zu den Verteilungszentren kommen, auf sie schießen und sie unter dem Vorwand töten, sie würden mit den Verteilungszentren und mit Israel kollaborieren.

Die Hamas zögere nicht, die Bewohner des Gazastreifens ins Visier zu nehmen, um ihr Monopol auf die Verteilung von Lebensmitteln und damit ihre Kontrolle aufrechtzuerhalten. Sie stehle die Lebensmittelhilfe und verkaufe sie auf dem Schwarzmarkt  Bilder des Journalisten Hamza al-Masri zeigen, wie Al-Sahm-Kämpfer aus dem GHF-Zentrum in Rafah zurückkehrende Zivilisten angreifen, diese entkleiden, sie misshandeln und ihnen die Lebensmittelpakete rauben.

Im Angesicht des Machtverlustes setzt die Hamas voll auf mediale Unterstützung.

Anders als in den meisten Medien behauptet, war die bisherige Versorgung der Küstenenklave mit Hilfsgütern sehr wohl eine lukrative Einnahmequelle der Terroristen. Hamas-Angehörige in Zivilkleidung führten regelmäßig Inventuren der Waren am Grenzübergang Rafah durch, bis dieser im vergangenen Jahr geschlossen wurde, sowie am Grenzübergang Kerem Shalom, obwohl dieser unter der Kontrolle der israelischen Streitkräfte stand. Außerdem überprüften sie Lagerhäuser und Märkte.

Von lokalen Händlern trieb die Hamas regelmäßig 20.000 Schekel (etwa 6.000 Dollar) ein und drohte ihnen nicht nur mit der Beschlagnahmung ihrer Lastwagen, wenn sie nicht zahlten, sondern auch damit, sie als Kollaborateur Israels zu brandmarken – im Gazastreifen ein sicheres Todesurteil.

Laut eines Berichts in der Washington Post soll die Hamas mindestens 15 Prozent bestimmter Güter wie Mehl und Hilfsgutscheine beschlagnahmt haben, die internationale Organisationen für hungernde Bewohner des Gazastreifens vorgesehen hatten. Ein Teil davon sei an Hamas-Mitarbeiter und -Anhänger gegangen, der Rest zu Wucherpreisen auf dem Schwarzmarkt verkauft worden. Ein Geschäftsmann aus Gaza wurde zitiert, der sagte, die Hamas habe auf viele Waren eine Steuer von mindestens 20 Prozent erhoben, würde aber auch die Kontrolle über Lastwagen übernehmen, die stark nachgefragte Waren wie Zucker und Mehl transportieren, die für bis zu 30 Dollar pro Kilogramm verkauft werden können, und für Hilfsorganisationen bestimmten Treibstoff beschlagnahmen.

Die Hamas kapert Lkw mit Hilfsgütern.

Diese Praxis zahlte sich für die Hamas also doppelt aus: Sie konnten sich an den Hilfslieferungen bereichern und gleichzeitig die Zivilbevölkerung ins Elend stürzen, was der antiisraelischen Propaganda diente, die von den Foto-Reportern vor Ort fleißig über die Nachrichtenagenturen wie Reuters oder AP an die Medien dieser Welt weitergeleitet werden.

Um die Hamas auch finanziell auszutrocknen, beschlossen Israel und die USA, ab dem 19. Mai 2025 die Hilfsgüter über zwei Hauptkanäle in den Gazastreifen zu leiten: über von der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) betriebene Verteilungsstellen, an denen Familien wöchentlich Lebensmittelpakete erhalten, und über die Bereitstellung ergänzender, mit der UNO, internationalen Organisationen und Ländern koordinierter Hilfsgüter, darunter Rohstoffe für lokale Bäckereien und Gemeinschaftsküchen.

Die Hamas witterte die Gefahr für ihre zynische Strategie und startete eine Kampagne zur Diskreditierung der GHF, die von westlichen Medien bereitwillig in die Welt geblasen wurde. In deutschen Publikationen hing das Etikett „umstritten“ bombenfest an der GHF. Auf der Plattform X diffamierte das Innenministerium der Hamas die GHF-Verteilzentren als eine „Geheimdienstoperation“ Israels. Wer mit der Besatzung kooperiere, werde „einen Preis zahlen“ – eine kaum verhüllte Drohung.

Laut des US-Journalisten David Makovsky berichtet die UN selbst auf ihrer Website (UNOPS), dass 87 Prozent ihrer 2.010 Lebensmittel-Lkw in Gaza zwischen dem 19. Mai und dem 29. Juli „abgefangen“ wurden – entweder friedlich von Menschenmengen oder gewaltsam von bewaffneten Akteuren. Schon im März 2024 hatte der in Ostjerusalem lebende palästinensische Journalist Bassem Eid, der für das israelisches Fernsehen und Radio den Nahostkonflikt kommentiert, bei X gepostet: Nicht der Mangel an Essen sei Gazas Problem – sondern dass die Hamas es sich unter den Nagel reißt und zu Preisen verkauft, die sich kein normaler Palästinenser leisten kann.

Derzeit ist es der Engpass bei der Abholung der Hilfsgüter, der das Haupthindernis für die Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Flusses humanitärer Hilfe in den Gazastreifen darstellt. Die UN, unter anderem durch das von der Hamas unterwanderte „Palästinenserhilfswerk“ UNRWA der Terrororganisation verbunden, will die GHF ebenfalls ausbremsen und das alte Verteilsystem wieder einführen – auf Kosten der Bevölkerung Gazas.

Hilfslieferungen der UNICEF stehen in der Wüstenhitze herum.

Am Grenzübergang Kerem Shalom, dem Hauptzugangstor für humanitäre Hilfe von Israel in den Gazastreifen, stehen tagelang – manche wochenlang – 950 mit Mehl, Wasserflaschen, Babynahrung, verderblichen Lebensmitteln und anderen Nahrungsmitteln beladene Lastwagen in der prallen Hitze, weil sich die UN weigerte, die Hilfsgüter zu verteilen. Die israelische Armee lud vor ein paar Tagen Dutzende internationale Journalisten zum Grenzübergang Kerem Shalom ein, damit sie sich selbst ein Bild machen konnten.

Israelischer Soldat am Grenzübergang Kerem Shalom, wo Hilfsgüter ihrer Abholung harren.

Seit dem Überfall der Hamas und anderer Terrorgruppen (und Zivilisten) auf Israel am 7. Oktober sind zwei Millionen Tonnen an Hilfsgütern in den Gazastreifen gelangt. Vor der Blockade, in den sechs Wochen im Januar und Februar dieses Jahres, als Waffenstillstand herrschte, ermöglichte Israel die Lieferung von 338.676 Tonnen Lebensmitteln nach Gaza. Nach Schätzungen des Welternährungsprogramms und der UN würde diese Menge an Lebensmitteln ausreichen, um alle zwei Millionen Einwohner Gazas für sechs bis acht Monate zu versorgen.

Tatsache ist: Auch in der Zeit nach dem Abzug aus Gaza im Jahr 2005 wurde das Gebiet weiter aus Israel versorgt – trotz des täglichen Raketenbeschusses israelischer Ortschaften in Grenznähe. So lieferte Israel vor dem 7. Oktober 2023 etwa 50 Prozent des Strombedarfs des Gazastreifens über zehn Stromleitungen, hauptsächlich über das israelische Stromnetz (von der Israel Electric Corporation betrieben). Gaza verfügt nur über ein einziges Kraftwerk, das stark von Treibstofflieferungen abhängig ist, die durch Israel beziehungsweise Ägypten kontrolliert werden.

Anders als immer wieder behauptet, führt Israel auch seit dem 7. Oktober keinen Krieg gegen die palästinensische Zivilbevölkerung, sondern gegen die Hamas. Dass die Zivilisten dabei schwer in Mitleidenschaft gezogen werden, ist unbestritten, jedoch den Terroristen anzulasten, die den Krieg nach Gaza getragen haben. Gegenteilige Behauptungen stärken nur die antisemitische Propaganda von Israel als „Kindermörder“ und nehmen den wahren Schuldigen an der prekären humanitären Lage in Gaza aus der Schusslinie.

Bei weitem nicht alle Menschen in Gaza leiden Hunger – und dort, wo es der Fall ist, weil aus politischen Gründen die Verteilung verweigert wird oder die Menschen die horrenden Schwarzmarktpreise nicht zahlen können, liegt es nicht an Israel, sondern an denen, die es weiterhin mit allen Mitteln bekämpfen wollen und dafür Zivilisten in Gaza über die Klinge springen lassen.

So oder so könnte der Krieg – und damit das Leid in Gaza – enden, wenn die Hamas kapituliert und die letzten Geiseln freilässt. Es wäre die rascheste Lösung, die im ZDF allerdings nicht thematisiert wird.

Was das heute journal Millionen Zuschauern erzählt, entspricht nicht der Wahrheit. Und um Christian Sievers zu widersprechen: Wenn es um das Zweite geht, ist Wegsehen durchaus eine Option.

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