
Die deutsche Autoindustrie steckt in der Krise. Das zeigen auch die neuesten Zahlen des Verbands der Autoindustrie (VDA), über die die Welt am Sonntag zuerst berichtete. So ist die Zahl der Beschäftigten in dem Bereich binnen eines Jahres deutlich gesunken: Während noch im Januar 2024 780.000 Menschen bei Zulieferern und Herstellern beschäftigt waren, waren es im Januar dieses Jahres bereits nur noch 744.000. Es handelt sich hierbei um einen Rückgang von 4,6 Prozent.
Die Ergebnisse der Untersuchung des VDA kommen angesichts der Nachrichten des vergangenen Jahres wenig überraschend. Alle großen deutschen Autobauer sind in Schieflage geraten: Von Audi (Apollo News berichtete) über BMW (Apollo News berichtete) bis hin zu Volkswagen (Apollo News berichtete): Die Autoriesen mussten empfindliche Gewinneinbußen und allgemein schlechte Zahlen verkraften.
Besonders betroffen von der Krise sind dabei vor allem die (meist mittelständischen) Autozulieferer. Das wird auch durch die Zahlen des VDA erneut untermauert. In diesem Teil der Branche ging die Zahl der Beschäftigten gar um zehn Prozent zurück – und fiel auf den niedrigsten Stand seit 1995. Insgesamt fiel die Zahl der Beschäftigten in der Autobranche auf den niedrigsten Stand seit 2012.
Auch in den kommenden Jahren ist keine Hoffnung auf Besserung in Sicht. Zahlreiche Autozulieferer, wie der Weltmarktführer ZF Friedrichshafen (mehr dazu hier), haben bereits einen empfindlichen Stellenabbau angekündigt. Selbst bei den großen Herstellern sind die Arbeitsplätze nicht mehr sicher: Eine tragische Vorreiterrolle nimmt dabei Volkswagen ein, dessen Jobs früher als besonders sicher galten: Im September vergangenen Jahres kündigte der Konzern einen ungeahnten Kahlschlag an – betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen sind wahrscheinlich (mehr dazu hier).
Während sich die Hersteller und Zulieferer reihenweise über zu hohe Kosten, insbesondere Steuern und Abgaben und Energiepreise, beschweren, sieht man beim VDA ganz andere Gründe für den Stellenabbau. So sieht man dort den Hauptgrund vor allem bei der Transformation zur Elektromobilität: „Dass Arbeitsplätze in der Automobilindustrie im Zuge der Transformation entfallen, ist nicht neu und immer klar gewesen“, so Verbandspräsidentin Hildegard Müller gegenüber der Welt am Sonntag.