
Die IG Metall hat zu einem bundesweiten Protesttag gegen die Pläne des Autozulieferers ZF Friedrichshafen aufgerufen. Am Stammsitz sollen am heutigen Dienstag rund 5000 Beschäftigte auf die Straße gehen. Dort will der Aufsichtsrat über die Zukunft der Antriebssparte entscheiden. Um 9 Uhr wollen sich die Mitarbeiter vor den Werkstoren treffen, um halb zehn dann sollen die Märsche zum ZF-Forum losgehen, so die Schwäbische Zeitung. Dazu werden Straßen in der Innenstadt gesperrt, Kundgebungsbeginn ist 10 Uhr unter der Protestparole: „Kurswechsel jetzt – Strategie statt Havarie“.
Wie fast alle großen Autozulieferer hat auch ZF Milliardenbeträge in die sogenannte Elektromobilität investiert, doch die Nachfrage hat sich nicht annähernd so entwickelt wie geplant. Jetzt ist das Geld weg. ZF hat im vergangenen Jahr Verluste in Höhe von einer Milliarde Euro gemacht. Die Schulden sind auf über zehn Milliarden Euro angewachsen bei einem Umsatz, der von knapp 47 Milliarden auf 41 Milliarden gesunken ist.
Beim zweitgrößten deutschen Autozulieferer ZF Friedrichshafen spitzt sich der Konflikt um Stellenabbau und Standortstrategie dramatisch zu. Rund 10.000 Arbeitsplätze in Deutschland stehen zur Disposition – allein 2.500 davon am Stammsitz Friedrichshafen.
Die Gewerkschaft IG Metall warnt vor Standortschließungen, wenn keine Einigung erzielt wird. Auch politischer Druck wächst: Die Region fürchtet erhebliche strukturelle Folgen für den Arbeitsmarkt am Bodensee. So versuchen sich die Mitarbeiter dagegen zu wehren, dass Arbeitsplätze in Billiglohnländer verlagert werden.
ZF hatte zuletzt angekündigt, sich auf profitable Zukunftsbereiche zu konzentrieren – doch welche Standorte davon profitieren und welche verlieren, ist offen. Für Aufregung bei den Beschäftigten sorgten Äußerungen der Geschäftsführung, dass betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen seien. Außerdem soll es Lohnkürzungen geben.
Kein Ton von der Gewerkschaft, was das eigentliche Ziel der Proteste sein müsste: ein Staat, der mit einer Energiewende die Energieversorgung exorbitant teuer macht, mit einer ausgeflippten Bürokratie Entwicklung blockiert und schließlich mit Elektroautophantasien für unermessliche Schäden sorgt – bis hin zur Vernichtung von Arbeitsplätzen und kompletten Unternehmen.