
In Deutschland drohen die Eier pünktlich zu Ostern knapp zu werden. In den USA soll bereits ein auf die Vogelgrippe zurückzuführendes Massensterben für Lieferengpässe gesorgt haben, Ähnliches droht jetzt auch hierzulande. Derzeit übersteigt die Nachfrage bereits das vorhandene Angebot.
Der Geschäftsführer des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft, Wolfgang Schleicher, führte das gegenüber der Welt am Sonntag auf die seit diesem Jahr weiterverbreitete Vogelgrippe zurück. „Es gibt derzeit immer wieder Keulungen“, merkte Schleicher an.
Das Thema rückte im vergangenen Sommer in den Fokus, weil sich das Virus in den USA auch unter Kühen verbreitet hatte und sogar vor einer Übertragbarkeit durch eine Modifikation des Virus auf den Menschen gewarnt wurde. Die WHO leitete Maßnahmen zur Impfstoffentwicklung ein, medial wurde mehrfach vor der Gefährlichkeit des Virus für den Menschen gewarnt – die Datenlage dazu ist bislang aber noch nicht eindeutig (Apollo News berichtete hier und hier).
Anders bei den Tieren: Auch in Deutschland ist die Geflügelpest seit Jahren bekannt. Immer wieder kommt es in Deutschland zur Keulung von tausenden Tieren. Darum soll jetzt die Nachfrage das Angebot überschritten haben. „Auf Basis der uns vorliegenden brancheninternen Informationen ist der Pro-Kopf-Verbrauch im vergangenen Jahr aber um acht auf nun 244 Eier gestiegen“, erklärte Schleicher.
Zwar werden immer wieder neue Herden aufgebaut, bei Legehennen dauert das aber mindestens sechs bis acht Monate, erklärte Schleicher weiter. Zudem sind Jungtiere aufgrund des Virus schwieriger zu bekommen.
Die Deutsche Eier-Union hält sogar eine Rationierung für möglich. Dem Marktbericht aus der zweiten Februarwoche ist zu entnehmen, dass die DEU diesen Schritt inzwischen für „denkbar“ hält. „Alles Verfügbare wird zur bestmöglichen Versorgung der bestehenden Kunden benötigt. Eier sind nicht einmal mit satten Preisaufschlägen zu erwerben.“
In den USA werden Eier derzeit teilweise für zehn Dollar pro Stück verkauft. Davon ist Deutschland zwar noch weit entfernt, laut dem Statistischen Bundesamt stiegen die Eierpreise seit 2020 um 40 Prozent. Kurz vor Ostern könnte es aufgrund der dann noch einmal gravierenderen Verhältnisse zwischen Angebot und Nachfrage zu horrenden Preisen kommen.