
Wie feiern die Exil-Syrer in Deutschland wirklich?
Der mörderische Diktator Baschar al-Assad ist in Syrien Geschichte! Jahrelang beging Assad furchtbare und grausame Verbrechen an der Zivilbevölkerung. Nun wurde er innerhalb weniger Tage von Islamisten-Gruppen gestürzt – und flüchtete nach Russland.
Sonntag drangen die radikalen Kämpfer des Islamisten Abu Mohammed al-Dscholani in die Hauptstadt Damaskus ein. Al-Dscholani ist der Chef der Hajat Tahrir al-Scham (HTS), die aus unterschiedlichen Milizen besteht und als Nachfolgeorganisation der Al-Qaida nahen al-Nusra-Front gilt. Einige Experten gehen davon aus, dass nach der Assad-Diktatur nun die islamistische HTS-Miliz eine Regierung durchsetzen könnte. Bisher ist jedoch noch keine eindeutige Entwicklung für ganz Syrien abzusehen. Tausende in der Türkei lebende Syrer machen sich bereits auf den Weg zurück in ihre Heimat.
Ex-Al-Qaida-Befehlshaber Abu Mohammed al-Dschulani spricht in der Umayyaden-Moschee in Damaskus.
Der Chef-Islamist Al-Dscholani beansprucht jedenfalls, DER neue Führer Syriens zu sein. Er hielt in der Umayyaden Moschee in Damaskus eine Rede, sagte unter anderem: „Das ist ein neuer Sieg für unsere muslimische Nation und ihre Anhänger.“ Die Menge rief ihm zu: „Allahu Akbar“. Die Moschee wurde unter dem sechsten umayyadischen Kalifen al-Walid um 710 n. Chr. aus einer Kirche gebaut.
Nach dem Sturz von Assad gingen hunderte Exil-Syrer in den Städten Europas auf die Straßen, feierten das Ende des Folter-Diktators.
NIUS zeigt, wie genau die hier in Deutschland lebenden Syrer den Assad-Fall bejubelten.
Laut Polizeibeamten unterschiedlicher Städte verliefen in Deutschland alle Proteste zum Assad-Sturz hauptsächlich friedlich.
Auch in Hamburg gingen Exil-Syrer auf die Straßen.
Unter den Demonstranten waren mehrheitlich Männer, vereinzelt Frauen und auch Kinder. Die meisten Protestler halten eine Flagge der unabhängigen Syrischen Republik (1930-1963) in der Hand. Einige haben auf der Fahne zusätzlich draufstehen: „FREE SYRIA“. Viele lachen losgelöst, jubeln und formen das Peace-Zeichen mit ihren Händen. Manche weinen sogar vor Freude.
Wuppertal: Offenbar sind diese zwei Protestler nun wieder voller Hoffnung für ihr Heimatland.
Klar erkennbar ist: Hunderte Menschen sind erleichtert, glücklich und empfinden offenbar ein deutliches Gefühl von Befreiung!
In Essen (NRW) jubelten am Sonntag sogar 11.000 Menschen über den Fall von Assad. Autos hupten. Der Verkehr in der Innenstadt war zwischenzeitlich blockiert. Viele tanzten und sangen. Auch hier waren es mehrheitlich Männer, die auf den Straßen unterwegs waren. Unter den anwesenden Frauen trugen viele ein Kopftuch.
Auffällig: Einige Männer feierten, indem sie mitten auf der Straße niederknieten und beteten.
Essen: Diese syrischen Männer feierten den Assad-Sturz mit Gebeten im öffentlichen Raum. Foto: Frank Schneider / X @chefreporterNRW
Zudem trugen vereinzelt Personen ein Pali-Tuch (Kufiya) – viele um den Kopf gebunden. Was genau die Teilnehmer damit sagen wollten, ist unklar. Offenbar wurde in diesem Fall der Konflikt in Syrien politideologisch vermischt mit dem Gaza-Konflikt. Es könnte in einigen Fällen eine Sympathie mit den Islamisten-Gruppen der HTS in Syrien darstellen.
Auch in Essen zeigten Hunderte freudig das für Frieden stehende Peace-Zeichen mit ihren Händen. In seltenen Fällen tauchte allerdings immer wieder die brisante Geste des mit der rechten Hand erhobenen Zeigefingers auf – die als Islamismus-Finger weltweit bekannt ist.
Essen: Er hebt mit der rechten Hand den Zeigefinger. Was genau dieser Mann damit sagen wollte, ist unklar. Klar ist, die Geste ist auf der ganzen Welt als ISIS-Finger und Al-Qaida-Geste bekannt.
Hunderte freuten sich friedlich in Essen! Später am Abend wurde die Stimmung jedoch deutlich aggressiver. Immer mehr Menschen riefen „Allahu Akbar“.
Und: Bewohner hörten Schüsse aus Schreckschusspistolen, die in die Luft abgegeben wurden – was wollten einzelne Teilnehmer damit sagen?
Ebenso in Wuppertal: Hunderte Exil-Syrer sangen fröhlich, schwenkten friedlich die Syrien-Republik-Fahne. Ungefähr 800 Menschen waren auf der Straße, so die Polizei. Auf der Kundgebung wurden arabische Süßigkeiten verteilt. Viele riefen „Syrien ist frei!“
Wuppertal: Einige syrische Männer formten ab und an auch die ISIS-Geste.
Was auch hier auffällt: Vereinzelt zeigten syrische Männer die Islamismus-Finger-Geste – während die große Masse das Peace-Symbol formte.
In den sozialen Medien findet sich allerdings auch ein Video, das eine größere Gruppe Menschen in Wuppertal zeigt, wie sie „Allahu Akbar“ lautstark skandieren. Viele Frauen in der Gruppe sind mit einem Kopftuch verschleiert.
Autokorsos, Sprechchöre, Tanzen, Singen: Stundenlang feierten Tausende Syrer ausgelassen in Berlin den Sturz von Assad. Auch hier riefen sie: „FREIES SYRIEN!“ Einige hielten selbstgebastelte Plakate hoch: „Day of Freedom. 8.12.2024“. Auf Regenschirmen las man: „Our hope for democracy“.
Unter anderem zogen die Teilnehmer durch den Stadtteil Kreuzberg sowie auch durch Neukölln. Ebenfalls waren unter den Exil-Syrern auf den Straßen in der Hauptstadt mehrheitlich Männer zu sehen. Die Polizei geht allein am Oranienplatz von über 5000 Menschen aus.
Berlin Kreuzberg: Exil-Syrer feiern mit Flaggen der Syrischen Republik auf dem Oranienplatz den Sturz des Assad-Regimes.
Unübersehbar: Besonders im Stadtteil Berlin-Neukölln – das als Brennpunktviertel gilt – trugen viele Jubel-Teilnehmer ein Pali-Tuch auf dem Kopf oder eine Palästina-Flagge in der Hand.
Berlin-Neukölln: Hier feierten Männer vereinzelt mit Pali-Tüchern und Palästina-Flagge den Assad-Sturz.
In dem Stadtteil Neukölln soll auf der Sonnenallee die Stimmung teilweise am Abend aggressiver geworden sein. Während einige Menschen auf Trommelspiele fröhlich tanzten, riefen Personen mit Kufiyas auf Arabisch „Wir knien vor Gott“, einige zeigten selbstbewusst den Islamisten-Zeigefinger. Ab und zu flogen Silvesterböller durch die Gegend.
In der nordrhein-westfälischen Stadt Recklinghausen fanden sich hunderte Menschen zusammen, versammelten sich, um zu feiern. Auch hier drückten die Exil-Syrer ihre Freude friedlich aus.
Um die 500 Menschen jubelten in der Stadt. Manche brachten riesige Musik-Lautsprecher mit. Viele schwenkten die Syrien-Fahnen. Wenige zündeten Pyrotechnik.
Auffällig ist jedoch auch in Recklinghausen, dass diverse Männergruppen „Allahu Akbar“ riefen.