Ab 2027: Union und SPD offen für erste Frau als Bundespräsidentin

vor 8 Tagen

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Wenn das Amt des Bundespräsidenten in zwei Jahren neu besetzt wird, könnte erstmals eine Frau in die ranghöchste Position in Deutschland gewählt werden. Dafür sprechen sich zumindest zunehmend mehr Politiker der designierten Regierungsparteien Union und SPD aus. Aus einem Bericht des Tagesspiegel geht jetzt hervor, dass sich beide Parteien auch auf einen weiblichen Repräsentanten einstellen.

„Natürlich ist Deutschland reif für eine Bundespräsidentin“, betonte beispielsweise die bayerische Familienministerin, Ulrike Scharf, gegenüber der Zeitung. „Wann dafür der richtige Zeitpunkt ist, werden wir sehen.“ Weiter erklärte die Vorsitzende der Frauen-Union der CSU, Frauen seien „das Lebenselixier einer modernen, wertebasierten und verantwortungsvollen Politik“.

Und daher wäre es auch ein „extrem wichtiges Signal, wenn dieses Amt mit seiner enormen Symbolkraft erstmals mit einer Frau besetzt würde“, hielt die Vorsitzende der Frauen-Union in Niedersachsen, Mareike Wulf, fest – „denn es wird Zeit“, betonte die CDU-Politikerin gegenüber dem Tagesspiegel. Es gebe genügend passende Kandidatinnen, „jetzt sind die Parteien gefordert, mutige und zukunftsweisende Vorschläge zu machen“.

Auch die SPD, deren Parteizugehörigkeit auch der derzeitige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ursprünglich innehatte, steht offen für eine Nachfolgerin. „Selbstverständlich wäre eine Frau in diesem Amt ein sehr gutes Signal für die Gleichstellung in unserem Land“, betonte der Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer.

Ihm folgte auch Maria Noichl, die Vorsitzende der Frauen in der SPD: „Nach zwölf Männern ist eine Frau wohl nicht zu früh“, erklärte die Sozialdemokratin. „Als eine von über 50 Prozent Frauen in der Bevölkerung möchte ich als Frau repräsentiert sein.“ Dafür werde sich ihre Arbeitsgemeinschaft in der SPD starkmachen.

Noichl gehört zu den Frauen in der SPD, die sich nach der Kritik an Saskia Eskens Verhalten in den Verhandlungen hinter die Bundesvorsitzende gestellt haben (Apollo News berichtete). Bei den Sozialdemokraten ist längst ein Streit um die Rolle von Esken ausgebrochen (lesen Sie hier mehr), zahlreiche Mitglieder wollen die Parteiführung auf Lars Klingbeil zentrieren und Esken nicht als Ministerin im künftigen Kabinett sehen.

Ob Esken aber stattdessen für das Amt der Bundespräsidentin vorgeschlagen werden könnte, wird sich zeigen. Auch die Grünen haben beispielsweise mit Claudia Roth oder Katrin Göring-Eckardt genauso wie die CSU mit Dorothee Bär bundesweit bekannte Politikerinnen, die in das Amt erhoben werden könnten. Gewählt wird Anfang 2027, weil Steinmeier nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten darf.

Wie die Mehrheitsverhältnisse in der aus Bundestag und Vertretern jedes Landtags bestehenden Bundesversammlung aussehen, ist aufgrund der anstehenden Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz sowie Sachsen-Anhalt im kommenden Jahr noch unklar.

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