
Über das Reintegrations- und Auswanderungsprogramm für Asylbewerber in Deutschland haben gerade einmal 464 von über einer Million Syrern in Deutschland das Land Richtung Heimat verlassen.
Mehr als eine Million Syrer leben heute in Deutschland. Bezieht man Personen mit syrischer Einwanderungsgeschichte (einschließlich Eingebürgerter und in Deutschland geborener Nachkommen) ein, liegt die Zahl bei mehr als 1,3 Millionen. Der Bürgerkrieg in Syrien ist vorbei, das Assad-Regime gestürzt, aber dennoch zieht es kaum einen Syrer zurück in die Heimat.
Wie ein Sprecher des Innenministeriums mitteilte, haben bis Mitte April gerade einmal 464 Personen Deutschland über das Reintegrations- und Auswanderungsprogramm für Asylbewerber in Deutschland / Government Assisted Repatriation Programme (REAG/GARP 2.0) verlassen. Es wurde im Januar 2025 eingerichtet, um Syrern in Deutschland nach dem Sturz des Regimes von Bashar al-Assad im Dezember 2024 die Rückkehr in ihr Land zu ermöglichen.
Syrer feiern in Frankfurt den Sturz des Assad-Regimes. Zurück nach Syrien will trotzdem kaum einer.
Das staatlich finanzierte Programm des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) bot Reisekostenzuschüsse von 100 (für Minderjährige) bzw. 200 € (für Erwachsene) sowie Zahlungen in Höhe von bis zu 2000 Euro für medizinische Zusatzkosten sowie „Starthilfe“-Zahlungen von bis zu 1700 € pro Person oder 4000 € pro Familie.
Abgeschoben werden Syrer normalerweise nicht, jedoch haben Union und SPD im Koalitionsvertrag vereinbart: „Nach Afghanistan und Syrien werden wir abschieben – beginnend mit Straftätern und Gefährdern.“ Die noch geschäftsführende rot-grüne Regierung arbeitet derweil an einem Konzept, demzufolge Syrer „unter bestimmten strengen Voraussetzungen Reisen nach Syrien zur Vorbereitung einer dauerhaften Rückkehr“ antreten können sollen, wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums sagte.
Derweil geht die Einwanderung von Syrern nach Deutschland weiter. Allein im Januar und Februar 2025 beantragten hier nach offiziellen Angaben 7816 syrische Staatsangehörige Asyl.