
Bereits in der vergangenen Förderperiode unterstützte die Bundesregierung mit dem staatlichen Programm „Demokratie leben!“ Gender-Projekte und Migrationsorganisationen. Auch unter den vom Familienministerium (BMFSFJ) bewilligten Projekten für 2025 bis 2028 befinden sich wieder überwiegend Projekte zur Stärkung von Geschlechtsidentitäten, dem Kampf gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Diskriminierung.
Bereits vor der Veröffentlichung der für dieses Jahr bewilligten Projekte war eine Initiative bekannt: Wikimedia, die Organisation hinter der Online-Enzyklopädie Wikipedia, sowie die Organisationen AlgorithmWatch und Aula erhalten jeweils rund 425.000 Euro für die Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur für Digitale Demokratie (Apollo News berichtete). Die ebenfalls beteiligte Schwarzkopf-Stiftung erhält sogar noch einmal 200.000 Euro mehr.
Das als „Zukunft D“ betitelte Projekt soll mit dem Ziel umgesetzt werden, den digitalen Raum „als einen Ort der demokratischen Information, Debatte, Sozialisation und Partizipation zu stärken“, wie es auf der Seite des BMFSFJ heißt. Zudem sollen in diesem Raum „die demokratischen Werte und Normen der analogen Welt in der gleichen Form gelten“ und „sichere digitale Räume – auch für besonders von digitaler Gewalt betroffene und marginalisierte Gruppen“ – erschlossen werden.
Demokratieförderung oder -bildung steht auch bei anderen vom BMFSFJ geförderten Projekten an erster Stelle: So erhalten alle 16 Bundesländer etwa 33 Millionen Euro für sogenannte Landes-Demokratiezentren, deren Aufgaben vielseitig sind und variieren können. Der Fokus dieser Angebote soll auf der „mobilen Beratung, der Opfer- und Betroffenenberatung und der Distanzierungs- und Ausstiegsberatung“ liegen, so beschreibt es das Ministerium.
Auch andere, längst bekannte Akteure profitieren einmal mehr von deutschen Steuergeldern: Correctiv erhält beispielsweise 140.000 Euro für den Kampf gegen Desinformation, genauer für „Schulungen zum Umgang mit TikTok in Feuerwehr und Vereinswesen“. Die Civic Research and Innovation gGmbH (CRI), eine Tochtergesellschaft der Amadeu Antonio Stiftung, wird mit rund 250.000 Euro unterstützt, um „demokratische Gemeindekümmer*innen und Lokale Allianzen gegen antidemokratische Kräfte in Sachsen“ zu etablieren.
Des Weiteren erhält die CRI 425.000 Euro für ein „Netzwerk gegen Hass im Netz und Desinformation“ – insgesamt wird das Netzwerk 2025 mit rund 2,7 Millionen Euro von „Demokratie leben!“ unterstützt. Neben der CRI erhält beispielsweise auch HateAid – eine mit Campact verbundene Organisation, die Hass im Internet meldet und zur Anzeige bringt – finanzielle Unterstützung für das Netzwerk, das ebenfalls Hass im Internet untersucht.
Auch die Amadeu Antonio Stiftung selbst erhält Zuwendungen von der Bundesregierung. 620.000 Euro stellt das BMFSFJ für Rechtsextremismusprävention bereit. Auf der Liste der 2025 unterstützten Projekte finden sich zahlreiche weitere Projekte, die sich mit Extremismus, meist Rechtsextremismus, auseinandersetzen.
Besonders pikant ist hier die Unterstützung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit 250.000 Euro, mit denen die „rechtsextreme Unterwanderung im Natur-, Klima- und Umweltschutz“ gestoppt werden soll. Auch die Berliner Charité erhält 160.000 Euro, um „psychotherapeutische und psychiatrische Fallhilfen für die Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit im Bereich Rechtsextremismus“ anzubieten.
Ein letztes oft die Projekte bestimmendes Thema ist der Kampf gegen Rassismus. 3,2 Millionen Euro werden an sieben Organisationen für die Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur im Praxisfeld Rassismus gezahlt. Die identische Summe und damit höchste Einzelzahlung erhält zudem das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) für den nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor. Der Fokus hier: die Untersuchung von „Einstellungen, Erfahrungen, Beratung, Recht, Diskursen und Medien“ in Deutschland.