Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf: „Das Verbrenner-Verbot 2035 muss weg!“

vor 28 Tagen

Blog Image
Bildquelle: NiUS

Er ist Chef des einflussreichen Verbandes der Metall- und Elektroindustrie: Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf (63). In der Süddeutschen Zeitung spricht er über radikale Reformen, Arbeitsleistung und das Verbrenner-Aus.

NIUS dokumentiert die wichtigsten Aussagen:

„Sie sind eine weitere massive Belastung der deutschen Automobilindustrie und bedrohen natürlich viele Arbeitsplätze. Umso wichtiger ist die unverzügliche Verbesserung der Standortbedingungen in Deutschland, um auch diese Krise zu meistern.“

„Da kann ich nur sagen: Finger weg, SPD, von der Tarifautonomie. Die Politik darf sich nicht in die Arbeit der Mindestlohnkommission einmischen, die soll das unabhängig festlegen. Wenn die Politik die Mindestlohnkommission nach 2021 nochmals übersteuert, ist sie politisch tot. Wir brauchen den Einstieg in eine Unternehmenssteuerreform von 30 auf maximal 25 Prozent. Und der Solidaritätszuschlag muss jetzt politisch vollständig abgeschafft werden.“

„Die Energiekosten sind viel zu hoch. Die Netzentgelte und die Stromsteuer müssen dauerhaft runter. Ich würde prüfen, ob es nicht sinnvoll wäre, kleine, kompakte Kernkraftwerke zu bauen. Und der Kohleausstieg ist nicht zu halten, auch das Jahr 2038 ist vermutlich zu ambitioniert. Ich glaube nicht, dass bis dahin erneuerbare Energien alles abdecken können, wenn wir durch die Elektromobilität viel mehr Strom benötigen. Ich bin dafür, dass wir noch länger mit Verbrennungsmotoren fahren können. Das Verbrenner-Verbot 2035 auf EU-Ebene muss weg.“

Das beschlossene Verbrenner-Verbot schwebt wie eine tiefschwarze Wolke über der ohnehin schwer angeschlagenen Automobilwirtschaft.

Lesen Sie auch: Regierung bestätigt: Kohleausstieg hat 0,0 Klima-Effekt

„Sie hat die Schuldenbremse eingehalten. Viel mehr fällt mir ehrlich gesagt dazu nicht ein. Die Ampelkoalition hat oftmals nicht mehr auf die soziale Marktwirtschaft, sondern mehr auf die Planwirtschaft gesetzt. Sie hat uns Bürgern beim Heizungsgesetz und der Elektromobilität vorgegeben, anstatt auf die Entscheidung des Marktes zu setzen. Und im Ergebnis lief das dann völlig am Verbraucher vorbei.“

„Das ist wirklich keine Ausbeutung, weil wir alle wieder mehr arbeiten müssen. Wir haben mit die kürzesten Arbeitszeiten weltweit und konkurrieren gleichzeitig mit Ländern wie Indien oder China. Ein junger, gut ausgebildeter Informatiker aus dem indischen Bengaluru, der etwas erreichen will, hat kein Problem damit, 40 Stunden in der Woche zu arbeiten. Wir brauchen auch bei uns ein anderes Denken, dass Arbeit Erfüllung bringt und Spaß macht. Arbeit ist viel mehr als Geld. Sie ist auch sinnstiftend und bringt Erfolg, und wer viel arbeitet, hat meistens auch mehr Erfolg. Menschen brauchen Erfolg, sei es im Beruf, im Sport oder als Künstler auf der Bühne.“

Mehr NIUS:65 Wirtschaftsverbände fordern Union und SPD zu Neustart der Koalitionsgespräche in Wirtschaftspolitik auf

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von NiUS

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von NiUS zu lesen.

Weitere Artikel