Die deutsche Wirtschaft steht am Abgrund. Aber manche Unternehmen sind schon weiter ...

vor 6 Monaten

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Die aktuelle Rezession in Deutschland trifft nun ganz konkret auch zahlreiche Giganten der Industrie mit voller Wucht. Fünf einstige Konzern-Leuchttürme der deutschen Wirtschaft stehen knietief – und ganz offiziell – in massiven wirtschaftlichen Problemen, deren Auswirkungen uns alle betreffen.

26 bis 30 Milliarden Euro an Krediten und 240.000 direkte Arbeitsplätze stehen bei nur fünf Unternehmen auf der Kippe – und das ist erst der Anfang! Sollten weitere Industriegiganten folgen, droht eine epische Bankenkrise, die das deutsche Finanzsystem erschüttern könnte. Die schiere Dimension dieser derzeitigen Bedrohung gefährdet Deutschlands wirtschaftliches Fundament. Wer glaubt, dass die Krise nur die Automobilindustrie trifft, der hat das Ausmaß noch nicht erfasst!

Nachfolgend die bedrohten Unternehmen im Einzelnen, um das besser zu verstehen:

1. Meyer Werft: Ohne staatliche Rettung sinkt die Meyer Werft, die seit 1795 besteht und zuletzt auf den Bau von Kreuzfahrtschiffen spezialisiert war! Mit 2,8 Milliarden Euro an Fehlkalkulationen und bereits 400 Millionen Staatshilfe steht dieser deutsche Traditionsbetrieb am Abgrund.

Die Meyer-Werft hangelte sich von Krise zu Krise.

Boeminghaus’ Prognose: Die Meyer Werft wird dauerhaft im Staatsbesitz bleiben müssen, denn die asiatische Konkurrenz drückt die Preise unerbittlich. Einziger Rettungsanker könnte der Bau dringend benötigter Kriegsschiffe sein – ohne diesen Umschwung drohen Milliardenverluste und der sofortige Verlust von 3.500 Arbeitsplätzen. Das Geschäftsmodell deutscher Schiffsbau ist derzeit ohne massive Verbesserung der Rahmenbedingungen (Lohnkosten, Abgaben, …) tot.

2. Thyssen Steel: Ein Konzern am Abgrund? Thyssen Steel, das Rückgrat der Stahlversorgung für die deutsche Auto- und Maschinenbauindustrie, steht mit 27.000 Arbeitsplätzen am Abgrund! Bis zu einem Drittel der Kapazitäten findet keine Abnehmer mehr – und das bei der ohnehin desolaten Finanzlage des Mutterkonzerns ThyssenKrupp. Die Lage ist dramatisch: ThyssenKrupp ist finanziell ausgezehrt und kämpft mit massiven Verlusten an allen Fronten. Zusätzlich klafft eine Lücke von unglaublichen 2,6 Milliarden Euro bei den Pensionsrücklagen.

Thyssenkrupp am Standort Duisburg, aufgenommen vor wenigen Tagen

Boeminghaus’ Prognose: Ohne Staatshilfe wird ThyssenKrupp nicht überleben! Die Pensionslücke von 2,6 Milliarden Euro ist eine tickende Zeitbombe, die weder der neue Investor noch der Mutterkonzern bereit sind zu entschärfen. Die Zukunft von ThyssenKrupp steht auf dem Spiel – und ohne Rettung droht der komplette Zusammenbruch in den nächsten 1-3 Jahren!

3. BayWa am Abgrund – ein Ausflug in die erneuerbaren Energien endet fast tödlich. Gegründet 1923, um die heimische Landwirtschaft zu stärken, steht BayWa heute vor einem Schuldenberg von 5,6 Milliarden Euro – ohne nennenswerte Gewinne in Sicht! Der Versuch, in erneuerbare Energien einzusteigen, endete in einem finanziellen Fiasko. Die Lage ist dramatisch: 26.000 Arbeitsplätze und die Altersversorgung tausender Landwirte stehen auf dem Spiel. Die Rückzahlung? Für alle Zeiten ungewiss.

Boeminghaus’ Prognose: Ein Schuldenschnitt ist unumgänglich! Die Schulden steigen unaufhaltsam, während die Gewinne ausbleiben. Der Staat muss Farbe bekennen und ein Rettungspaket von 4 Milliarden Euro schnüren – ein Betrag, der unwiederbringlich verloren sein wird. Ohne diesen radikalen Schritt droht der totale Zusammenbruch!

4. ZF Friedrichshafen am Limit – die Zukunft des Automobilclusters steht jetzt auf dem Spiel! Mit weltweit 168.700 Mitarbeitern, davon 54.000 in Deutschland, ist ZF systemrelevant. Ohne die Produkte von ZF lässt sich kaum noch ein komplettes Auto in Deutschland bauen! Doch eine kostspielige TRW-Übernahme und massive Umsatzrückgänge im Milliardenbereich haben das Unternehmen in eine finanzielle Notlage gebracht. Die Rezession und die Krise der deutschen Automobilindustrie setzen ZF Monat für Monat massiv unter Druck – das Genick droht zu brechen!

Der ZF-Standort in Friedrichshafen

Boeminghaus’  Prognose: Die Transformation aus eigener Kraft ist für ZF nicht mehr möglich. Der Staat – Bund, Land und Kommune – wird nicht darum herumkommen, ZF zu retten. Je früher, desto besser, denn ein derart wackliges Unternehmen hat kaum noch eine Chance, sich zukunftsfähig aufzustellen. Ohne sofortige Hilfe droht der Untergang eines tragenden Pfeilers der deutschen Wirtschaft!

5. Webasto am Abgrund – 120 Jahre Tradition und 16.000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel! Der Autozulieferer, bekannt für seine Dachsysteme, steckt in tiefer Krise: Bereits 2023 wurde ein Verlust von 195 Millionen Euro verbucht, doch seither hat sich die Lage weiter dramatisch verschärft. Die Schulden sind zwar nicht bekannt, dürften aber angesichts ausbleibender Gewinne schwer wiegen – in einer Situation, wo jeder Euro Schulden eine zu große Last bedeutet. Die Banken fordern nun ein Sanierungsgutachten – ein unmissverständliches Warnsignal!

Boeminghaus’ Prognose: Nur ein radikaler Kahlschlag kann Webasto retten, denn ohne schwarze Zahlen in greifbarer Nähe ist das Ende demnächst besiegelt. Die entscheidende Frage bleibt danach: Sind Dachsysteme für die deutsche Automobilindustrie wirklich systemrelevant? Falls nicht, ist ein staatliches Eingreifen höchst unwahrscheinlich – und dann droht Webasto der endgültige Kollaps!

***Emanuel Boeminghaus gründete vor 21 Jahren im Alter von 25 Jahren sein eigenes IT-Unternehmen, das heute in der Nische der sicheren Aufbewahrung und Archivierung von IT-Altsystemen (Legacy Systeme) tätig ist. Was einst als Ein-Mann-Projekt aus einer Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft heraus entstand, hat sich mittlerweile zu einem internationalen Unternehmen mit rund 200 Mitarbeitern entwickelt. Zu seinen Kunden zählen große mittelständische Unternehmen, Banken, Versicherungen und Konzerne auf der ganzen Welt, die zwingend auf historische Daten angewiesen sind. Zusätzlich informiert Emanuel Boeminghaus seit Beginn der deutschen Rezession vor zwei Jahren eine stetig wachsende Gemeinde täglich auf Twitter unter @e_Boeminghaus und gelegentlich auf YouTube über die aktuelle wirtschaftliche Krise in Deutschland mit fundierten Daten und Fakten.

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