Diese Oberbürgermeister-Bewerber von CDU und SPD profitieren vom Ausschluss des AfD-Kandidaten

vor etwa 20 Stunden

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Nach dem Wahlausschluss des AfD-Kandidaten Joachim Paul von der Oberbürgermeister-Wahl in Ludwigshafen sind die Kandidaten von CDU und SPD nahezu unangefochtene Favoriten für das Amt. Am 21. September wird das Stadtoberhaupt neu gewählt. Interessant ist: Beide Kandidaten sind ausgesprochene Gegner der AfD und beide geben an, deshalb in die Politik gegangen zu sein.

Für die SPD kandidiert Jens Peter Gotter. Der IT-Unternehmer hat gute Chancen auf einen Sieg. Denn in der Industriestadt am Rhein, stark geprägt vom riesigen Chemiepark der BASF, gehörten in der Nachkriegszeit sieben der acht Oberbürgermeister den Sozialdemokraten an. OB-Kandidat Gotter ist allerdings erst seit vergangenem Jahr Genosse – davor war er parteilos.

In einem Video auf seinem Instagram-Account erklärt Gotter seine Entscheidung, der SPD beizutreten, so: „Ja, wahrscheinlich schon gibt’s einen Moment, der mich sehr verändert hat: Das war Frühjahr, Januar 2024, mit diesen Remigrations-Plänen von irgendwelchen verwirrten alten Herren in Potsdam. Das war der Moment, wo ich mich entschieden habe, in (…) die Partei einzutreten.“ Er meint das von Correctiv und anderen staatsnahen Medien zum „Geheimtreffen von Potsdam“ aufgebauschte Gespräch zwischen dem neurechten Remigrations-Vordenker Martin Sellner und AfD- sowie CDU-Mitgliedern. Hätte dieses Treffen nicht stattgefunden, hätte er „vielleicht diesen Schritt“ in die Politik nie gemacht, sagt Jens Peter Gotter.

Ebenfalls gute Chancen hat Klaus Blettner, der sich als gemeinsamer Kandidat der CDU und der Freien Wählergruppen Rheinland-Pfalz um das Amt des Oberbürgermeisters von Ludwigshafen bewirbt. Auch er engagiert sich erst seit kurzem politisch. Erstmals aktiv wurde er bei den Christdemokraten zur Kommunalwahl im vergangenen Jahr.

Seinen Einstieg in die Politik erklärt er ebenfalls in einem Video auf seinem Instagram-Account mit dem Erstarken der AfD. Der BWL-Professor erklärt darin: „Ich bin erst in die CDU eingetreten, als die AfD sozusagen aufkam.“ Das habe er auch deshalb gemacht, um seinen Kindern ein „gutes Beispiel“ zu geben – es würde nicht nur darum gehen, zu lamentieren.

Beide Kandidaten genießen in ihren jeweiligen Parteien breite Zustimmung: Blettner wurde mit 91 von 93 möglichen Stimmen als Kandidat nominiert. Ihre Wahlchancen steigen dadurch, dass der Wahlausschuss der Stadt sich des, eigentlich zutiefst undemokratischen, Mittels des Wahlausschlusses gegen AfD-Kandidat Joachim Paul bedient hat. Kein einziger AfD-Vertreter gehört dem kommunalen Gremium an, das diesen Ausschluss beschlossen hat. Dafür aber mehrere Lokalpolitiker von SPD, Union und den Freien Wählergruppen.

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