
Deutschland befindet sich seit zwei Jahren in der Rezession. Für dieses Jahr hatte die Bundesregierung jedoch zumindest wieder mit einem geringen Wachstum gerechnet. Doch daraus wird wohl nichts. Wie das Handelsblatt berichtet, geht die Bundesregierung für 2025 nur noch von einem Nullwachstum des Bruttoinlandsprodukts aus. Im Januar hatte man noch ein Wachstum von immerhin 0,3 Prozent angenommen.
Auch für das kommende Jahr wurden die Wachstumsprognosen bereits gesenkt. Für 2026 rechnet die Bundesregierung laut Regierungskreisen nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von etwa einem Prozent, nachdem sie im Januar noch 1,1 Prozent prognostiziert hatte. Doch nicht nur die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognosen anpassen müssen. Auch der Internationale Währungsfonds hat seine Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum erneut gesenkt. Er geht in diesem Jahr ebenfalls von einer stagnierenden Wirtschaftsleistung aus.
Deutschland ist hiermit innerhalb der G7-Staaten erneut Schlusslicht. In Frankreich, Italien, Japan, Kanada, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten wird die Wirtschaft 2025 demnach leicht wachsen. Für das kommende Jahr ist der IWF zudem pessimistischer als die Bundesregierung eingestellt. 2026 rechnet der IWF in Deutschland mit 0,9 Prozent. Wegen vieler Unsicherheiten könnte das Wirtschaftswachstum Deutschlands jedoch noch schwächer ausfallen. Insbesondere ist unklar, ob man mit US-Präsident Donald Trump im Rahmen des Zollstreits eine Einigung erzielen kann.
Vor wenigen Wochen beschloss der alte Bundestag auf Betreiben von Friedrich Merz, dass Verteidigungsausgaben künftig ab einem Prozent des BIP von der Schuldenbremse ausgenommen werden. Zudem wird ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für Infrastruktur- und Klimaschutzinvestitionen geschaffen. Doch auch hiermit gelingt es ganz offensichtlich nicht, die deutsche Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.