„1,3 Milliarden Menschen in Europa“: DPA und ZDF verfälschen peinliches Baerbock-Zitat, um die Ministerin zu schützen

vor 5 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Die Deutsche Presseagentur (DPA) und das ZDF haben ein Zitat von Annalena Baerbock (Grüne Partei) verfälscht, um die Außenministerin vor einer öffentlichen Peinlichkeit zu bewahren. Der Vorgang ist bemerkenswert, weil die DPA von der Bundesregierung mit über einer Million Euro finanziert wird. Auf Social Media sorgt der Vorgang für große Aufregung. Auch das ZDF verfälschte das Zitat von Baerbock.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) während einer Rede im Auswärtigen Amt in Berlin.

Der Vorgang: Am Donnerstag hielt Annalena Baerbock eine Rede im Plenum des Ministerrats der OSZE-Staaten auf Malta. Dort sagte sie wörtlich in Richtung den russischen Außenminister Sergej Lawrow: „Sie können sich selbst etwas vormachen, nicht aber der Welt, nicht den 1,3 Milliarden Menschen in Europa.“ Problem: In Europa leben gar nicht 1,3 Milliarden Menschen, sondern deutlich weniger, nämlich nur 750 Millionen. Die DPA und das ZDF verbreiteten das peinliche Baerbock-Zitat in ihren Artikeln. Das ZDF hob das Zitat sogar als Zwischenüberschrift hervor. Nachdem es auf Social Media Spott und Häme für Baerbocks grob falsche Fakten gehagelt hatte, geschah etwas Wundersames: Bei ZDF und DPA änderte sich das Zitat. Nun hieß es dort: „Sie können sich selbst etwas vormachen, nicht aber der Welt, nicht den 1,3 Milliarden Menschen in der OSZE-Region.“

Korrigierte die DPA den Baerbock-Versprecher?

Hatten DPA und ZDF also falsch zugehört, falsch berichtet? Oh nein! Baerbock hat tatsächlich von 1,3 Milliarden Menschen in Europa gesprochen. Aber um die Ministerin zu schützen, veränderten DPA und ZDF das Zitat. Die DPA schickte sogar eine Korrektur über ihren Nachrichtendienst. Dort heißt es: „Die Ministerin hat sich versprochen. Die Stelle wurde entsprechend korrigiert.“

So stellte das gebührenfinanzierte ZDF den Baerbock-Versprecher klar.

Wie es zu dieser Korrektur kam, ist besonders brisant. Nach NIUS-Informationen wandte sich die DPA direkt an die Bundesregierung, ans Auswärtige Amt, und wies die Beamten dort auf den Fehler von Annalena Baerbock hin. Daraufhin einigte man sich, das Zitat einfach anzupassen, obwohl es anders gesagt worden war. Das ZDF änderte das Zitat auch in seinem Artikel. Dort steht es nun, obwohl Ministerin Baerbock es so nie gesagt hat. Ein höchst unüblicher Vorgang. Normal wäre gewesen, ein direktes Zitat mit einer Falschinformation entweder gar nicht zu verwenden, über das falsche Zitat zu berichten oder das falsche Zitat im Original zu verwenden und es redaktionell einzuordnen. Die Bundesregierung vor peinlichen Fehlern zu schützen und dafür Zitate zu verfälschen – das ist eigentlich nicht die Aufgabe von ZDF und DPA.

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