England out of control: Innenministerin mit Koran-Eid, Islamismus-Grüner – und ein Terror-Bomber, dem ein Richter „Alles Gute“ wünscht

vor etwa 3 Stunden

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Was in Großbritannien bunt und weltoffen erscheint, ist in Wahrheit geprägt von einer sehr spezifischen Tradition: einer Einwanderung, die zu großen Teilen aus Pakistan und Nordindien stammt. Mit ihr hat sich auf der europäischen Insel ein Islam etabliert, der deutlich strikter auftritt: sichtbar in Kleidung, Symbolik, im ganzen Habitus. Ein Islam, der nicht nur konservativer, sondern in seiner Außenwirkung geradezu antibritisch wirkt.

Drei Ereignisse der jüngsten Zeit lassen erahnen, wie tiefgreifend die Veränderungen sind – und wie sehr islamische Religion und Politik ineinandergreifen und Großbritannien augenscheinlich verändern.

Zunächst die neue britische Innenministerin Shabana Mahmood: 1980 in Birmingham als Tochter pakistanischer Einwanderer geboren, wuchs sie in einer streng religiösen Familie auf. Nach einem Jurastudium in Oxford arbeitete sie als Anwältin, bevor sie 2010 ins Parlament einzog. Heute steht sie als erste Muslimin an der Spitze des Innenministeriums – jener Behörde, die über Einwanderung, Polizei und Anti-Terror-Politik entscheidet.

Dass sie ihren Amtseid auf den Koran ablegte, empfanden viele Briten nicht nur als persönliche Geste, sondern als politisches Signal. Der österreichische Exxpress kommentierte: „Der Koran als Grundlage eines Eides auf eine säkulare Ordnung wirkt dennoch in den Augen zumindest eines Teils des Publikums wie hinter dem Rücken gekreuzte Finger.“

Das wiegt umso schwerer, als Mahmood selbst in Interviews immer wieder betont hat: „Mein Glaube ist der Mittelpunkt meines Lebens und er treibt mich im öffentlichen Dienst, er treibt mich in der Art, wie ich mein Leben führe, und wie ich mein Leben sehe.“ Und weiter: „Mein Glaube ist das Wichtigste in meinem Leben. Er ist die absolute treibende Kraft hinter allem, was ich tue.“

Der Islam ist für Mahmood also nicht Privatsache oder eine von mehreren Inspirationsquellen, sondern ausschließliche Richtschnur ihres gesamten Wirkens als Politikerin.

Ein weiteres Bild sorgt für Diskussionen: Ein Kandidat der Grünen, Mothin Ali, posiert auf Social Media mit seiner vollverschleierten Frau. Schon diese Inszenierung wirkt wie ein Statement – und zwar keines, das britische Freiheitswerte widerspiegelt.

Der Politiker selbst stammt aus einer bangladeschischen Familie, ist in Großbritannien geboren und politisch im linken Milieu groß geworden. Heute tritt er für die Grünen an, wo er nicht nur klassische Themen wie Klima und Sozialpolitik bespielt, sondern sich besonders durch seine dezidierte Palästina-Solidarität profiliert. Immer wieder zeigt er sich mit Palästinenser-Tuch bei Kundgebungen, teilt Parolen, die eine „Befreiung Palästinas von israelischer Besatzung“ fordern – und bedient damit ein Milieu, das wenig mit klassischer britischer Politik, dafür viel mit identitätspolitischem Aktivismus zu tun hat.

Die Kollegen vom Exxpress schreiben: „Aus dem Jahr 2014 gibt es Fotos, die Mahmood auf einer Palästina-Demo mit einem Plakat der Organisation www.palestinecampaigne.org in der Hand zeigen. Diese Gruppe ist Teil der internationalen, in Österreich, Deutschland und Tschechien als antisemitisch eingestuften „Boykott, Desinvestition und Sanktionen“-Kampagne (BDS), die den Staat Israel wirtschaftlich, kulturell und politisch isolieren will, um Forderungen durchzusetzen, die auf eine Selbstaufgabe dieses Staates hinauslaufen würden.“

Und zwar ein aktivistischer Islamismus, der für Vollverschleierung bei den Frauen und traditionelle islamische Gewänder bei den Männern steht. Die Selbstverständlichkeit, mit der Symbole aus dem Umfeld islamistischer Bewegungen in die Öffentlichkeit getragen werden, verstört: keine Distanz und Rücksicht darauf, welche Brüche das mit britischen Traditionen erzeugt.

Und schließlich die Nachricht, die viele Briten fassungslos macht: die Freilassung von Haroon Rashid Aswat. 1974 in Dewsbury, West Yorkshire, geboren, Sohn indisch-pakistanischer Einwanderer, galt er früh als Teil der islamistischen Szene um den Hassprediger Abu Hamza in der Londoner Finsbury-Park-Moschee. In den 1990er-Jahren reiste er nach Afghanistan, knüpfte enge Kontakte zu al-Qaida und organisierte später ein Terror-Trainingslager in den USA.

Am 7. Juli 2005 stand Aswat in engem Kontakt mit den Attentätern, die 52 Menschen in Londons Zügen und Bussen in den Tod rissen – der schwerste Terroranschlag auf britischem Boden seit Lockerbie. Zwar zündete er selbst keine Bombe, doch seine Verbindungen zur Szene waren so eng, dass er 2015 in den USA zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde. 2022 wurde er in eine psychiatrische Klinik verlegt – und nun, nach zwanzig Jahren, entlassen.

Die Terroranschläge des 7. Juli 2005 gehörten in Großbritannienzu den schwersten seit den Achtzigern.

Unglaublicherweise verabschiedete ihn der zuständige Richter mit den Worten „Alles Gute“. Für viele Briten ist das ein Schlag ins Gesicht: Ein Mann, der dem Land Tod und Terror brachte, spaziert nicht nur in der Freiheit, sondern erhält auch noch eine Geste des Wohlwollens.

Britische Spitzenpolitikern trauern zwei Jahre nach den verheerenden islamistischen Terrorattacken.

Die Innenministerin, die sich auf den Koran beruft. Ein grüner Kandidat, der religiöse Symbolik und Palästina-Aktivismus in den Wahlkampf trägt. Ein Terrorist, den die Justiz mit guten Wünschen entlässt. Drei Biografien, drei Symbole – und ein Muster: Die Maßstäbe haben sich verschoben.

Ein Land, das einst stolz war auf seine Standhaftigkeit, zeigt sich heute nachgiebig gegenüber Kräften, die seine Werte infrage stellen. Es sind Bilder, die verstören – weil sie Entwicklungen sichtbar machen, die allzu oft verdrängt werden.

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