Grünes Desaster: Erstes Quartal 2025 offenbart Schattenseiten der Energiewende

vor 11 Tagen

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Bildquelle: Tichys Einblick

Aufgrund hartnäckiger Kältephasen ist der Energieverbrauch in Deutschland im ersten Quartal des Jahres kräftig angestiegen. Da jedoch weder ausreichend Wind wehte, noch die Sonne schien und erneuerbare Kraftwerke daher größtenteils stillstanden, entstanden Engpässe in der Energieversorgung und die Energiekosten zogen erneut an. Zudem stieg der CO2-Ausstoß an, denn um die Versorgungslücken zu füllen, mussten vermehrt fossile Kraftwerke hochgefahren werden.

Gegenüber dem Narrativ, dass Deutschland schon bald an der Klimakatastrophe bzw. der Erderwärmung zu Grunde gehen würde, waren die Temperaturen im ersten Quartal des Jahres deutlich geringer als erwartet. Besonders im Februar musste mehr geheizt werden als üblich.

Der Energiebedarf schnellte in die Höhe. Nach vorläufigen Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) stieg der Primärenergieverbrauch – also der Verbrauch in ursprünglicher Form – im ersten Quartal um satte 5,5 Prozent auf 3.151 Petajoule. Das entspricht rund 875 Terawattstunden. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2024 wurden laut Statistischem Bundesamt lediglich 432 Terawattstunden Strom in Deutschland erzeugt und eingespeist.

Besonders belastend war der gestiegene Energieverbrauch, weil das Wetter bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nicht mitspielte. Inzwischen stammt über 60 Prozent des deutschen Strommixes aus regenerativen Quellen wie Wind- und Sonnenkraft – eine einseitige Abhängigkeit, die sich nun als problematisch erweist. Im ersten Quartal wurde Deutschland nicht nur von dem im Winter ohnehin größtenteils ausbleibenden Sonnenschein, sondern auch von einer hartnäckigen Windflaute heimgesucht.

Solar- und Windkraftwerke konnten folglich kaum nennenswerte Mengen Strom liefern. Es entstand ein erheblicher Engpass in der Stromproduktion, der bei gleichzeitig hoher Nachfrage aus Industrie und privaten Haushalten, die Energiepreise weiter in die Höhe trieb. Laut dem Energiepreisindex der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) lag das Preisniveau im ersten Quartal 2025 durchschnittlich 1,9 Prozent über dem vierten Quartal 2024 und 1,6 Prozent über dem Vorjahresquartal.

Als Notlösung sprangen fossile Kraftwerke ein. Kohle, Öl und Gas mussten herhalten, um die Stromversorgung zu stabilisieren. Der Preis dafür war ein merklicher Anstieg der CO2-Belastung: Nach Angaben der AGEB stiegen die Emissionen im Vergleich zum Vorjahr um rund elf Millionen Tonnen – ein Plus von etwa sieben Prozent. So sieht die Realität im angeblich grünen Energiewunderland aus: Alles andere als klimafreundlich.

Die Entwicklungen in der Energiebranche, wie sie sich im ersten Quartal dieses Jahres abgezeichnet haben, verdeutlichen zunehmend: Die auf EU- sowie nationaler Ebene angestrebten Klimaziele, die eine vollständige Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien vorsehen, sind in der Praxis nicht realisierbar.

Deutschland ist schlicht nicht in der Lage, seine Energieversorgung dauerhaft auf wetterabhängige Quellen wie Wind- und Solarenergie zu stützen. Bleiben Wind und Sonne aus, entstehen massive Versorgungsengpässe. Für die deutsche Wirtschaft ebenso wie für Privathaushalte wird die Energiewende damit zum Fass ohne Boden.

Bis 2045 soll der deutsche Strommix laut Plan zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien bestehen. Selbst konventionelle Kraftwerke, die bislang der Versorgungssicherheit dienten, sollen dann nicht mehr zur Verfügung stehen. Doch was passiert, wenn das Wetter dann nicht mitspielt? Kollabiert dann die gesamte Energieversorgung? Einen solchen Fall scheint die ideologisch verblendete politische Führung nicht einmal in Betracht zu ziehen.

Selbst wenn auf dem Papier der Strommix bis 2045 vollständig klimaneutral gestaltet werden soll, wird man in Phasen schlechter Wetterbedingungen entweder auf Importstrom aus fossilen oder nuklearen Quellen zurückgreifen – oder alte Reservekraftwerke wieder in Betrieb nehmen müssen.

Um die CO2-Emissionen auf null zu senken, Versorgungssicherheit zu garantieren und gleichzeitig bezahlbare Energiepreise zu gewährleisten, gibt es nur eine konsequente Lösung: Die Kernkraft. Kernkraftwerke produzieren im Betrieb keine direkten CO2-Emissionen – im Gegensatz zu fossilen Kraftwerken – und sind zugleich unabhängig vom Wetter.

Dementsprechend hat sich die politische Stimmung in Europa in den vergangenen Jahren zugunsten der Atomkraft verschoben. Belgien hat seinen ursprünglich geplanten Atomausstieg bereits zurückgenommen. Auch Länder wie Frankreich, Schweden, Italien, die Niederlande, Polen, Ungarn, Tschechien, die Slowakei und Finnland setzen auf diese zuverlässige Energiequelle.

Die gängigen Argumente gegen die Kernenergie sind längst überholt. Von links-grüner Seite wird häufig auf das Risiko eines GAUs oder das ungelöste Endlagerproblem verwiesen. Doch technologische Fortschritte haben diese Sorgen weitgehend entkräftet.

Eine neue Generation von Kernreaktoren sogenannte „Small Modular Reactors“ (SMR), setzt in puncto Sicherheit völlig neue Maßstäbe. Diese Reaktoren sind wesentlich kompakter als herkömmliche Anlagen und enthalten pro Einheit deutlich weniger radioaktives Material. Viele SMR-Modelle arbeiten zudem mit passiven Sicherheitssystemen: Sie kommen ohne aktives Eingreifen, Stromzufuhr oder menschliches Zutun aus und können im Ernstfall automatisch Schutzmaßnahmen einleiten. Der Einsatz alternativer Kühlmittel wie Helium, Natrium oder Salzschmelzen schließt schwere Störfälle wie eine Kernschmelze faktisch aus.

Auch im Umgang mit radioaktivem Abfall sind längst bedeutende Fortschritte erzielt worden. Die sogenannte MOX-Technologie erlaubt es, abgebrannten Kernbrennstoff in neuen Brennstoff zu überführen. Mischoxid-Brennelemente (MOX) werden aus Uranoxid aus Altbrennstäben sowie Plutoniumoxid aus der Abrüstung von Atomwaffen gewonnen. Die Materialien werden zu Pulver verarbeitet, vermischt, gepresst und anschließend im Ofen errhitzt. Daraus entstehen MOX-Pellets, die wieder als Brennelemente eingesetzt werden können. Das Endlagerproblem ist damit so gut wie gelöst.

Die Wiederaufbereitung von Atommüll zu MOX-Pellets basiert auf einer Technologie, die bereits seit Jahrzehnten bekannt ist. In Deutschland jedoch wurde diese nach dem beschlossenen Atomausstieg kaum weiterentwickelt. Auch die Forschung und Entwicklung rund um sogenannte SMR-Reaktoren wird weitgehend ignoriert – während andere Länder Milliardenbeträge in diese Zukunftsprojekte investieren. Stattdessen versenkt die Bundesregierung gewaltige Summen in eine Energiewende, die einseitig auf erneuerbare Energien setzt. Allein im Bundeshaushalt 2024 waren für Energiewende-Maßnahmen und verwandte Transformationsprojekte 58,22 Milliarden Euro eingeplant, die Kernkraftforschung hingegen wurden keinerlei Mittel bereitgestellt. Diese Verweigerung von Technologieoffenheit droht der deutschen Wirtschaft langfristig das Genick zu brechen.

Dass die Kernenergie in Deutschland weiterhin auf breite Ablehnung stößt, ist vor allem der jahrelangen Indoktrination und Desinformation durch politisch beeinflusste Mainstream-Medien geschuldet. Dort werden die Risiken der Kernkraft überbetont und das Potenzial, dass die Energiequelle hat, systematisch kleingeredet.

Doch je mehr sich in der Gesellschaft herumspricht, dass die einstigen Sorgen in Bezug auf die Kernkraft längst entkräftet sind, desto stärker gerät das gängige Narrativ ins Wanken.

Der Anteil der Bürger, die sich offen für eine Rückkehr zur Kernenergie aussprechen, steigt kontinuierlich. Laut einer repräsentativen Verivox-Umfrage aus dem März 2025 befürworten inzwischen 55 Prozent der Deutschen den Wiedereinstieg in die Atomkraft. Demgegenüber lehnen 36 Prozent eine solche Wende ab, während neun Prozent sich noch unentschlossen zeigen.

Wer Versorgungssicherheit sicherstellen und Klimaziele erreichen will, muss auf Kernkraft setzen. Je eher die politische Führung das erkennt, desto eher lässt sich der wirtschaftliche Absturz noch bremsen.

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