
Nach Informationen aus EU-Kreisen würde das geplante Verbot 60 Prozent des Neuwagenmarktes betreffen. 2023 wurden EU-weit 10,6 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen, der Großteil davon entfiel auf gewerbliche Abnehmer, der verbleibende Anteil entfällt auf Privatkunden, die zunächst nicht betroffen wären, berichtet aktuell „Bild am Sonntag“.
Der EU-Abgeordnete Markus Ferber (CSU, EVP) warnt vor den Folgen für Verbraucher und Unternehmen. In einem Brief an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, aus dem die Bild am Sonntag zitiert, fordert er, den Plan zu stoppen. Es drohe ein künstlich beschleunigter Umstieg auf E-Fahrzeuge, der vor allem aus Quoten- und nicht aus Überzeugungsgründen erfolge.
Andere Mietwagenfirmen rechnen laut Bericht mit deutlich steigenden Preisen für ihre Fahrzeuge – was insbesondere Tourismus, kleine Unternehmen und Pendler hart treffen könnte.
Die Maßnahme steht im Zusammenhang mit den umfassenden Klimazielen der EU. Bereits 2022 hatte die EU beschlossen, ab 2035 keine Neuzulassungen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr zu erlauben – mit wenigen Ausnahmen. Ziel ist es, den Verkehrssektor als CO₂-Verursacher drastisch zu reduzieren.
Doch auch diese Entscheidung stößt zunehmend auf politischen Widerstand. Die Europäische Volkspartei (EVP) fordert mehr Technologieoffenheit, beispielsweise durch die Nutzung CO₂-neutraler synthetischer Kraftstoffe. Auch Österreichs Kanzlerpartei ÖVP hat sich klar gegen ein pauschales Verbrenner-Aus ausgesprochen.