
„Im Wahlkampf habe ich dem amerikanischen Volk versprochen, dass ich einen hochmodernen Raketenabwehrschild bauen werde, um unser Heimatland vor der Bedrohung durch ausländische Raketenangriffe zu schützen, und genau das tun wir“, stellte US-Präsident Donald Trump nun die Pläne für ein ambitioniertes Raketenabwehrsystem vor, das die Vereinigten Staaten gegen moderne Bedrohungen aus der Luft und aus dem Weltraum wappnen soll. Das Projekt trägt den Namen „Golden Dome“ und soll künftig auch Hyperschall-Raketen sowie Langstreckenangriffe abwehren – weit über das hinaus, was bisherige US-Systeme leisten.
Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus erklärte Trump, das System solle eine „beispiellose Verteidigungsfähigkeit“ schaffen. Im Unterschied zu bestehenden Abwehrtechnologien wie dem israelischen Iron Dome, das hauptsächlich Kurzstreckenraketen abfängt, ziele der „Golden Dome“ auf die Abwehr hochentwickelter, strategischer Bedrohungen – etwa Hyperschallwaffen, Interkontinentalraketen und weltraumgestützte Angriffe. „Wir leben in einer neuen Ära – wir brauchen eine neue Verteidigung“, sagte Trump. Und: „Golden Dome wird der Schutzschirm der Zukunft.“
Für die erste Projektphase hat die US-Regierung 25 Milliarden Dollar als Anschubfinanzierung eingeplant. Die Gesamtkosten des Programms könnten sich laut Trump auf bis zu 175 Milliarden Dollar belaufen. Das Verteidigungsministerium sei bereits beauftragt, innerhalb von zwei Monaten einen umfassenden Umsetzungsplan vorzulegen. Die Anweisung dazu erging bereits kurz nach Trumps Amtsantritt im Januar.
Trump teilte zudem mit, dass Kanada Interesse an einer Zusammenarbeit geäußert habe. Das gemeinsame Projekt könne so zur „nordamerikanischen Verteidigungsarchitektur der nächsten Generation“ werden. Ob weitere NATO-Staaten an einem solchen System mitwirken könnten, ließ Trump offen, betonte aber, dass „die Vereinigten Staaten sich vorrangig selbst schützen müssen“.
Obwohl der Name „Golden Dome“ an Israels bewährten „Iron Dome“ erinnert, ist das Konzept grundlegend anders. Während der Iron Dome für die dichte Besiedlung Israels und die unmittelbare Bedrohung durch Kurzstreckenangriffe ausgelegt ist, erfordert die geografische Größe und sicherheitspolitische Lage der USA eine völlig andere Herangehensweise. In Nordamerika gibt es keine direkte konventionelle Bedrohung an den Landesgrenzen. Der Fokus liegt daher auf globalen Bedrohungen durch neue Waffentechnologien aus Russland, China oder Nordkorea.
Die USA hatten sich bereits in der Vergangenheit finanziell und technologisch maßgeblich am Aufbau des Iron Dome in Israel beteiligt. Das neue System soll jedoch die nächste Evolutionsstufe der Raketenabwehr darstellen, und zugleich die technologische Führungsrolle der USA unterstreichen.
Mit dem „Golden Dome“ verfolgt Trump nicht nur militärstrategische Ziele, sondern setzt auch ein politisches Signal: Für sein zweites Mandat plant er, die Vereinigten Staaten zur weltweit am besten geschützten Nation zu machen, auch gegen Bedrohungen, die bisher nur auf dem Papier oder im Labor existieren.