
Die Partei des ehemaligen Brexit-Befürworters und Einwanderungskritikers Nigel Farage, Reform UK, sorgt mit einer aktuellen Umfrage für Aufsehen. Wie aus einer aktuellen Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Sky News hervorgeht, gaben 25 Prozent der Befragten an, Reform UK wählen zu wollen. Damit wäre die einwanderungskritische Partei die stärkste Kraft des Landes. Die regierende Labour-Partei von Premierminister Keir Starmer folgt mit 24 Prozent auf Platz 2 während die konservativen Tories mit 21 Prozent auf den dritten Platz abrutschen.
Auf Platz 4 folgen die Liberal Democrats mit 14 Prozent der Stimmen sowie die Grünen mit 9 Prozent. Obwohl die Unterschiede zwischen den Parteien innerhalb der statistischen Fehlermarge liegen, so Sky News, „zeigt das Ergebnis eine Verschiebung im politischen Gleichgewicht des Landes“.
Besonders für die Konservativen dürfte die Entwicklung alarmierend sein. Laut der Umfrage würden mittlerweile 20 Prozent der Tory-Wähler der letzten Wahl nun für Reform UK stimmen. Seit der letzten Parlamentswahl und der Wiederaufnahme der YouGov-Umfragen rangieren die Tories konstant auf Platz drei – ein deutlicher Rückschlag für die Partei.
Die nigerianisch-stämmige Kemi Badenoch sollte die Tories mit einem klar konservativen Profil wieder auf Kurs führen – doch muss aktuell hinter Reform UK zurückstecken.
Auch die persönliche Popularität von Nigel Farage nimmt zu. So stiegen seine Beliebtheitswerte im Vergleich zum Vormonat von einem Netto-Wert von -32 auf -27. Damit überholt er die Tory-Chefin Kemi Badenoch, deren Beliebtheitswert von -25 auf -29 gefallen ist. Labour-Chef Keir Starmer schneidet mit einem Netto-Wert von -36 noch schlechter ab. Besser positioniert ist hingegen Ed Davey, Vorsitzender der Liberal Democrats, dessen Wert bei -9 liegt. Davey gilt als rhetorisch versiert und nahbar, auch wenn sich dies bislang nicht direkt in den Wahlabsichten für die Liberaldemokraten widerspiegelt.
Angesichts dieser Zahlen wird innerhalb der Tory-Partei erneut diskutiert, ob eine Fusion mit Reform UK eine mögliche Lösung sein könnte. Kemi Badenoch, die wiederholt eine solche Kooperation abgelehnt hat, steht dabei unter Druck. Laut der Umfrage befürworten 43 Prozent der befragten Tory-Wähler eine Zusammenarbeit mit Farages Partei, während 31 Prozent dagegen sind. Unter den Anhängern von Reform UK sieht die Lage ganz ähnlich aus: 40 Prozent lehnen eine Fusion ab, während 31 Prozent dafür stimmen würden.
Premierminister Keir Starmer von Labour gilt spätestens seit seinem brutalen Vorgehen gegen einwanderungskritische Demonstranten als sehr unbeliebt im Volk.
Bislang verfügt die Partei von Farage lediglich über fünf Sitze im Unterhaus. Die nächste reguläre Parlamentswahl steht erst für das Jahr 2029 an. Farage hofft jedoch, dass sich die derzeitigen Umfragewerte bis dahin in tatsächliche Wahlerfolge umwandeln lassen – oder es zu vorgezogenen Neuwahlen kommt.
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