Kommunale Haushalte unter Druck: Rekorddefizit von fast 25 Milliarden Euro im Jahr 2024

vor 27 Tagen

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Die finanzielle Lage deutscher Kommunen hat sich im Jahr 2024 dramatisch verschlechtert: Mit einem Defizit von rund 24,8 Milliarden Euro verzeichneten Städte und Gemeinden – abgesehen von den Stadtstaaten – das höchste Minus seit der Wiedervereinigung. Das geht aus vorläufigen Zahlen der vierteljährlichen Kassenstatistik hervor, die das Statistische Bundesamt veröffentlicht hat.

Im Vergleich zum Vorjahr, in dem das Defizit noch bei 6,6 Milliarden Euro lag, hat sich der Fehlbetrag nahezu vervierfacht. Besonders betroffen waren die sogenannten Kernhaushalte der Kommunen, deren Defizit allein 24,3 Milliarden Euro betrug – 2023 waren es noch 6,3 Milliarden.

Hauptgrund für die angespannte Finanzlage ist das starke Auseinanderklaffen von Einnahmen und Ausgaben. Während die bereinigten Einnahmen der Kernhaushalte lediglich um 3,5 Prozent auf 338,5 Milliarden Euro anstiegen, kletterten die Ausgaben um satte 8,8 Prozent auf insgesamt 362,7 Milliarden Euro. Damit konnten rund 6,2 Prozent der kommunalen Ausgaben nicht durch reguläre Einnahmen gedeckt werden – die Lücke wurde durch Kredite oder Rücklagen geschlossen.

Zahlreiche Kommunen beklagen finanzielle Schieflage.

Ein wesentlicher Ausgabenposten, der die Haushalte besonders belastete, waren die Sozialleistungen. Diese erhöhten sich im vergangenen Jahr um 11,7 Prozent auf insgesamt 84,5 Milliarden Euro. Vor allem die Erhöhungen bei Bürgergeld und Sozialhilfe zum Jahresbeginn 2024 machten sich hier bemerkbar. Die Ausgaben für Sozialhilfe allein stiegen um 12,4 Prozent auf 21,1 Milliarden Euro. Den stärksten Anstieg verzeichnete die Kinder- und Jugendhilfe, deren Ausgaben um 17,1 Prozent auf 18,3 Milliarden Euro wuchsen.

Auch die Personalkosten belasteten die kommunalen Budgets deutlich: Sie stiegen um 8,9 Prozent auf 88,1 Milliarden Euro. Hintergrund sind tarifliche Lohnerhöhungen sowie ein wachsender Personalbedarf in mehreren Verwaltungs- und Sozialbereichen.

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