Trump verklagt das Wall Street Journal: Er will 10 Milliarden Dollar Schadenersatz

vor 6 Tagen

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Bildquelle: Tichys Einblick

Donald Trump fordert nicht weniger als zehn Milliarden Dollar Schadenersatz – die Klage wurde in Florida eingereicht und richtet sich unter anderem gegen den Medienkonzern Dow Jones, WSJ-Eigentümer Rupert Murdoch sowie gegen die verantwortlichen Reporter. Trump wirft dem Wall Street Journal (WSJ) vor, seine Reputation massiv geschädigt zu haben. Der Bericht sei nicht nur unwahr, sondern habe auch ohne Beweise eine Verbindung zu einem Mann konstruiert, dessen Verbrechen international für Entsetzen sorgten.

Im Zentrum des Rechtsstreits steht ein Bericht, laut dem Trump Epstein 2003 einen Brief zu dessen 50. Geburtstag geschickt haben soll. Das Schreiben, so das WSJ, enthalte obszöne Zeichnungen eines Frauenkörpers. Beweise für Trumps Beteiligung veröffentlichte die Zeitung allerdings nicht. Trump selbst erklärte über sein soziales Netzwerk Truth Social, dass er nie einen solchen Brief geschrieben habe – und sprach vom Wall Street Journal als „nutzloser Zeitung“.

Parallel zur Klage Trumps nimmt die juristische Aufarbeitung des Epstein-Skandals erneut Fahrt auf: US-Generalstaatsanwältin Pam Bondi beantragte auf Anweisung Trumps die Freigabe der Protokolle der Grand Jury aus dem Jahr 2019 – also jener Beweismittel, auf deren Basis Epstein damals offiziell angeklagt wurde. Dabei sollen laut Antrag alle sensiblen Informationen, insbesondere zu Opfern, unkenntlich gemacht werden.

Epstein, der über Jahre hinweg systematisch Minderjährige sexuell missbrauchte, wurde im Sommer 2019 festgenommen. Einen Monat später wurde er tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden. Offiziell gilt sein Tod als Suizid, doch bis heute kursieren in Teilen der US-Bevölkerung Verschwörungstheorien, wonach Epstein über kompromittierendes Material zu hochrangigen Persönlichkeiten verfügte.

Auch Donald Trump hatte Epstein in den frühen 2000er-Jahren mehrfach getroffen – mehrere Videos zeigen sie gemeinsam bei gesellschaftlichen Anlässen. Während Trump jede engere Verbindung zum mittlerweile verstorbenen Finanzier zurückweist, erinnern Kritiker ihn an ein Wahlversprechen: die vollständige Veröffentlichung aller Unterlagen im Epstein-Fall. Genau darauf hofft auch ein Teil seiner Anhängerschaft, die seit Jahren mutmaßt, dass Mitglieder der amerikanischen Elite in das Netzwerk Epsteins verwickelt gewesen seien.

Ob und wann das Gericht die beantragten Protokolle freigibt, ist noch offen. Auch ihre mögliche Sprengkraft bleibt unklar. Dass Trump deren Freigabe jedoch unmittelbar nach dem brisanten Medienbericht veranlasste, lässt auf eine bewusste politische Reaktion schließen – womöglich auch, um von der Kritik an seiner Person abzulenken.

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