
Die Bundesregierung hat eine umfassende Diversitätsstrategie für die Bundesverwaltung vorgelegt. Ziel ist es, die Vielfalt der Beschäftigten zu erhöhen. Das 25-seitige Strategiepapier mit dem Titel „Gemeinsam für mehr Vielfalt in der Bundesverwaltung“ wurde von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und der Antirassismus-Beauftragten Reem Alabali-Radovan (SPD) Ende Januar 2025 veröffentlicht. Die Bundesregierung will die Behörden für „alle Teile der Gesellschaft“ attraktiver gestalten.
„In der Bundesverwaltung und in den Unternehmen mit Bundesbeteiligung führen wir eine ganzheitliche Diversity-Strategie mit konkreten Fördermaßnahmen, Zielvorgaben und Maßnahmen für einen Kulturwandel ein. Die Migrantenselbstorganisationen, die auf dem Boden unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung stehen, sind dabei wichtige Partnerinnen und Partner“, heißt es in dem Papier.
Die Strategie sieht vor, dass künftig nicht nur berufliche Qualifikationen, sondern auch die Herkunft und die „Vielfaltskompetenz“ der Bewerberinnen und Bewerber eine entscheidende Rolle bei Einstellungs- und Beförderungsentscheidungen spielen sollen. Die Bundesbehörden werden daher angehalten, zu prüfen, „ob und wie Vielfaltskompetenz als Befähigungs- oder Leistungsmerkmal in der dienstlichen Beurteilung sowie als Einstellungs- bzw. Auswahlkriterium berücksichtigt werden kann.“
Darüber hinaus plant die Bundesregierung umfassende Schulungen für Mitarbeitende und Führungskräfte. Diese sollen auf Themen wie „unconscious Bias“ (unbewusste Vorurteile), Antidiskriminierung und chancengerechte Beurteilung sensibilisiert werden. Zudem sollen niedrigschwellige Beschwerdewege und Anlaufstellen eingerichtet werden, um eine noch größere Zugänglichkeit zu gewährleisten.
An der Erarbeitung der Strategie waren zahlreiche Migrantenorganisationen sowie zivilgesellschaftliche Gruppen beteiligt. Insgesamt 53 Organisationen, darunter der Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen (BV NeMO), die Türkische Gemeinde in Deutschland und der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD), wurden im April 2024 zu einer Voranhörung eingeladen. Das berichtet Nius.
Viele dieser Organisationen erhalten bereits seit Jahren staatliche Fördergelder, etwa aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Familienministeriums oder durch die Antirassismus-Beauftragte Alabali-Radovan.