
CDU-Chef Friedrich Merz hat sich klar von den Äußerungen seines Außenminister Johann Wadephul zum Angriff der USA auf die iranischen Atomanlagen distanziert. Wadephul hatte den Militäreinsatz für „bedauerlich“ gehalten.
„Ich will das hier an dieser Stelle hier noch einmal sehr klar und sehr deutlich sagen: Es gibt für und auch für mich persönlich, keinen Grund, das zu kritisieren, was Israel begonnen hat und auch keinen Grund zu kritisieren, was Amerika am letzten Wochenende getan hat“, sagte Merz am Montag beim Tag der Industrie in Berlin. „Ja, es ist nicht ohne Risiko, aber es so zu belassen, wie es war, war auch keine Option.“
Die Vereinigten Staaten hatten in der Nacht zum Sonntag in einer koordinierten Militäraktion mehrere Ziele im Iran bombardiert, um dessen Atomprogramm zu zerstören. Die Angriffe folgen auf den Krieg, den Israel am 13. Juni gegen den Iran und dessen Atom-Infrastruktur begonnen hatte.
Satellitenbilder zeigen die Schäden an der Anreicherungsanlage Fordo im Iran nach den US-Angriffen.
Wadephul hatte die US-Aktion als „bedauerlich, aber wohl notwendig“ bezeichnet und eine diplomatische Lösung in Aussicht gestellt: „Wenn das Regime in Teheran jetzt begreift, dass nun eine Verhandlungslösung erreicht werden kann, dann wäre das auch gut.“
Noch vergangene Woche hatte Wadephul betont, er rechne nicht mit einem militärischen Eingreifen der USA: „Ich habe nicht den geringsten Hinweis darauf, dass die USA ein Interesse daran hätten, sich zu beteiligen.“
Die Bombardierung durch die USA signalisiert, dass die USA bereit sind, militärisch einzugreifen, um eine nukleare Aufrüstung Teherans zu verhindern. Inzwischen steht auch ein „Regime Change“ zur Diskussion. Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social schrieb der US-Präsident in der Nacht zum Montag:
„Es ist nicht politisch korrekt, den Begriff ‚Regimewechsel‘ zu benutzen – aber wenn das aktuelle iranische Regime nicht in der Lage ist, den Iran wieder großartig zu machen, warum sollte es dann keinen Regimewechsel geben??? MIGA!!!“, schrieb Trump auf seiner eigenen Social-Media-Plattform. „MIGA“ steht hier für „Make Iran Great Again“.
Hier geht's zum NIUS-Liveticker zum Krieg gegen den Iran:Gerüchte über Flucht von Insassen aus dem Folterknast in Teheran