Mysteriöser Mord an Arzt kurz nach Urteil wegen Habeck-Karikatur – Staatsanwaltschaft ermittelt „in alle Richtungen“

vor etwa 8 Stunden

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Bildquelle: Apollo News

Der mysteriöse Mord an dem Berliner Arzt Wolfgang Conzelmann sorgt auch bei der Polizei für Rätsel. Nur Tage nachdem der Berliner Hausarzt wegen einer Habeck-Karikatur vor Gericht gestanden hatte, wurde er am Freitagnachmittag leblos in seiner Praxis aufgefunden. Trotz Reanimationsversuchen starb er vor Ort. Die Umstände des Fundes ließen auf eine äußere Einwirkung schließen, hieß es am Samstag vonseiten der Ermittler. Conzelmann wurde 76 Jahre alt.

Jetzt ermittelt die 8. Mordkommission der Berliner Polizei gemeinsam mit der Berliner Staatsanwaltschaft – bisher mit großen Schwierigkeiten. So sagte gegenüber Apollo News ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, dass man derzeit „in alle Richtungen Ermittlungen führen würde“. Auch also etwa, ob der Mord an dem Berliner Arzt etwas mit dem Gerichtsprozess von Dienstag zu tun haben könnte.

Denn erst am Dienstag stand Conzelmann noch vor Gericht, da die Staatsanwaltschaft ihm vorwarf, den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck beleidigt zu haben. Im Oktober 2022 soll Conzelmann auf Facebook eine Karikatur von Habeck veröffentlicht haben, die an ein Propagandabild aus der NS-Zeit erinnern würde. Angezeigt wurde das Bild offenbar aus einem Ministerium der Grünen. Conzelmann bestritt vor Gericht, die Karikatur gepostet zu haben. Das Verfahren wurde schließlich wegen Geringfügigkeit eingestellt. Bereits im Sommer 2022 wurde in Conzelmanns Praxis eine Razzia durchgeführt, bei der vier Handys und vier Laptops sichergestellt wurden. Seine beschlagnahmten Geräte erhielt der Arzt erst kürzlich zurück (Apollo News berichtete).

Bisher habe man für eine solche Verbindung zwischen dem Urteil und dem Tod von Conzelmann allerdings noch „keine Anhaltspunkte“, hieß es von dem Sprecher der Staatsanwaltschaft weiter. Auch über den Täter könne man noch nichts sagen, dieser ist bisher flüchtig.

Am Sonntag wurde daher öffentlich ein Zeugenaufruf herausgegeben und nach Informationen gefragt. Hinweise werde man, so der Sprecher gegenüber Apollo News, dann nach Ernsthaftigkeit filtern und darauf aufbauend die weiteren Ermittlungen führen.

Ein wenig Hoffnung macht ein Auto der Marke Tesla: Wie die BZ berichtete, hatte eine Spezialistin des Landeskriminalamts, mit Zustimmung der Halterin, die Daten eines vor dem Haus geparkten Tesla ausgelesen. Die Elektroautos sind mit mehreren besonderen Kameras ausgestattet, unter anderem an Vorder- und Rückseite des Autos. Diese erfassen die Umgebung des Fahrzeugs, eigentlich um dem Fahrer bei der Navigation oder beim Einparken zu unterstützen. Wenn diese Funktion, die aus Datenschutzgründen heftig umstritten ist, angelassen worden ist und die Daten gespeichert sind, könnten die Aufnahmen mit hoher Wahrscheinlichkeit Bilder des Täters oder der Täterin beim Verlassen der Praxis zeigen, so die BZ.

Conzelmann war als Arzt seit 1968 in Berlin ansässig und aufgrund seiner Lage am Drogenkriminalitäts-Hotspot Leopoldplatz häufig mit Junkies in Kontakt. Ermittlungen gehen deswegen auch der Vermutung nach, dass der oder die Täter versucht haben könnten, in der Praxis Betäubungsmittel zu beschaffen oder an ein ärztliches Rezept zu gelangen.

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