
Nach dem mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlag auf mehrere Personen in einer Bielefelder Bar ruft das Bündnis gegen Rechts für Samstag zu einer Demonstration auf, um ein Zeichen „gegen Hass und Hetze“ zu setzen. Unterstützt wird der Aufruf auch vom Cutie, vor dem sich die Tat ereignete. In dem Instagram-Posting heißt es: „Kein Platz für Rechtsextremismus. Nicht in Bielefeld. Nicht am Cutie. Nicht jetzt. Niemals.“
Am Abend des 18. Mai soll der 35-jährige Mahmoud Mhemed in der Großen-Kurfürsten-Straße mit einem Messer und einem Stockdegen auf Gäste der Clubs „Cutie“ und „Nummer zu Platz“ losgegangen sein. Fünf Menschen wurden verletzt, zwei davon lebensgefährlich. Im Rucksack des Täters entdeckte die Polizei weitere Waffen sowie brennbare Flüssigkeit.
Nach rund 42 Stunden auf der Flucht wurde Mhemed in einer leerstehenden Wohnung in Heiligenhaus festgenommen. Bei der Festnahme soll er sich mithilfe eines Übersetzungsprogramms zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS) bekannt haben. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Der Tatverdacht: versuchter Mord sowie gefährliche Körperverletzung in vier Fällen. Mhemed befindet sich in Untersuchungshaft. In der Unterkunft des Mannes fanden Ermittler Hinweise auf Kontakte zu polizeibekannten Islamisten. Zudem wurden handschriftliche Notizen mit Telefonnummern islamistischer Akteure sichergestellt.
Der aus Syrien stammende Tatverdächtige war am 8. August 2023 unerlaubt über die Tschechische Republik nach Deutschland eingereist. Nach seiner Registrierung in der Landeserstaufnahmeeinrichtung NRW wurde er über verschiedene Städte dem Kreis Gütersloh zugewiesen. Seit Ende November lebte er in einer Asylunterkunft in Harsewinkel. Obwohl sein Asylantrag abgelehnt wurde, erhielt er am 21. Dezember 2023 subsidiären Schutz durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Die Aufenthaltserlaubnis war zunächst bis Februar 2027 gültig. Nach Informationen der Bild trat Mhemed in Deutschland unter insgesamt acht verschiedenen Identitäten auf.
In dem Instagram-Aufruf zur Demonstration heißt es weiter: „Sie nutzen die brutale Gewalttat vom 18. Mai – den Angriff auf feiernde junge Menschen vor dem Club ‚Cutie‘ – schamlos für ihre eigene menschenverachtende Agenda.“ Und: „Sie behaupten, für ‚Sicherheit‘ einzutreten – doch in Wahrheit geht es ihnen nur um Hetze, um Spaltung, um die Zerstörung eines Zusammenlebens, das auf Solidarität, Vielfalt und Menschlichkeit beruht.“ Die Organisatoren der Gegendemonstration behaupten, „am Samstag wollen Rechtsextremist*innen durch Bielefeld marschieren“.
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