
In Bielefeld kam es vor rund einer Woche vor einer Bar zu einem islamistischen Anschlag. Der 35-jährige Syrer Mahmoud M. ging mit einem Messer auf eine Gruppe junger Menschen los und verletzte vier von ihnen lebensgefährlich. Wegen der angeblich rechtsextremen Instrumentalisierung der Tat haben sich am Samstag insgesamt 600 Personen versammelt und gegen die aus ihrer Sicht rechte Vereinnahmung des Anschlags protestiert.
Die Demonstranten kamen dabei teilweise unter anderem zu einer Mahnwache an jenem Café zusammen, bei dem der Syrer vor wenigen Tagen seine Tat verübte. Das „Bielefelder Bündnis gegen Rechts“ hatte hierzu aufgerufen und rund 300 Personen beteiligten sich an dem Protest. Wie evangelisch.de trieb die Versammlungsteilnehmer allen voran die angebliche Gefahr von Rechts. „Die Rechtsextremisten benutzen unseren Schmerz, um ihre menschenverachtende Agenda voranzutreiben“, soll eine Demonstrantin etwa geäußert haben.
Auch Michael Gugat vom Bündnis gegen Rechts warnte bei der Mahnwache „Gegen Hass und Hetze“ davor, den Messerangriff von Rechtsextremisten für ihre Zwecke missbrauchen zu lassen. „Wir lassen uns unseren Zusammenhalt nicht nehmen“, erklärte er. Auf den Plakaten der Versammlungsteilnehmer standen Forderungen wie „Rassismus ist keine Alternative“, „Nazis nein danke“, „Demokratie stützen“ und „Gemeinsam für Solidarität, Toleranz und Vielfalt“.
Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften vor Ort, um ein Aufeinandertreffen mit etwa 30 rechten Demonstranten zu verhindern, die in einem Aufzug rund um die Stadthalle unterwegs waren. Beamte zeigten sich insgesamt zufrieden mit dem Einsatz. Dennoch kam es zu verbalen Auseinandersetzungen und dem Zünden von Pyrotechnik. Die Polizei war gezwungen, Pfefferspray einzusetzen.