
Die irische Fluggesellschaft Ryanair hat eine nicht-binäre Anredeform eingeführt, nachdem eine sich als nicht-binär bezeichnende Person geklagt hatte. Seit Montag kann neben den Anredeformen „Herr“, „Frau“, „Fräulein“ auch die Anredeform „Mx“ für „Mixter“ gewählt werden, wie das Portal queer.de berichtet. „Heute ist ein guter Tag für nicht-binäre Menschen in Deutschland“, sagte René_ Rain Hornstein, die Person, die geklagt hatte, über die Entscheidung der Airline. Ryanair und der Kläger hatten sich vorher auf einen Vergleich geeinigt.
2021 hatte die Person einen Flug nach Gran Canaria buchen wollen. Hornstein empfindet sich weder als männlich noch als weiblich. Da jedoch nur die Anreden „Herr“ und „Frau“ sowie „Fräulein“ bei der Buchung zur Verfügung standen, konnte man keine Anredeform wählen, wenn man sich nicht dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugehörig fühlt.
Weil eine geschlechtsneutrale Anredeform nicht zur Verfügung stand, sah Hornstein sich in seinem Persönlichkeitsrecht verletzt und eine Klage eingereicht. Bei der Klage berief die Person sich auf das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und forderte ein Schmerzensgeld von 5.000 Euro.
Am 19. März hatte es den ersten Verhandlungstag gegeben. Anschließend war Ryanair mit einem Vergleichsvorschlag auf Hornstein zugekommen, um die Änderung der Internetseite schnellstmöglich umsetzen zu können. Der Vergleich wurde angenommen; seit Montag ist die neue Anredeform auf der Webseite verfügbar. Die Form „Mx“ für Mixter ist eine englischsprachige Anredeform für nicht-binäre Personen.
„Die Anpassung der Webseite von Ryanair zeigt, dass die notwendige technische Änderung, um nicht-binären Personen eine angemessene Registrierung zu ermöglichen, in überschaubarer Zeit und mit überschaubarem Aufwand bewerkstelligt werden kann“, sagt Hornstein. Andere Firmen sollten sich daran ein Beispiel nehmen, so der Kläger weiter.