Nach linksextremem Brandanschlag: Immer noch 20.000 Haushalte in Berlin ohne Strom

vor etwa 3 Stunden

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Bildquelle: Apollo News

Der großflächige Stromausfall in Berlin ist auch am Mittwoch nicht behoben worden. Somit blieben noch etwa 20.000 Haushalte auch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ohne Strom. Am Mittwochnachmittag waren, so berichtet es die BZ, noch etwa 13.700 Haushalte ohne Energieversorgung, wenig später stieg die Zahl jedoch wieder auf rund 20.000 an, weil eine provisorisch eingerichtete Verbindungsleitung ausfiel. Die Instandsetzungsarbeiten an den beschädigten Hochspannungskabeln dauern derweil weiterhin an.

In den frühen Morgenstunden des Dienstags war es in weiten Teilen des Berliner Südostens zu einem Stromausfall gekommen. Laut der Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) sind S-Bahnen, Trams und Ampeln betroffen, aber auch Privathaushalte. Nun teilte die Berliner Polizei auf X mit, dass der Stromausfall durch Brandstiftung ausgelöst wurde.

Konkret war es zu einer Brandstiftung an zwei Hochspannungsmasten in Johannisthal gekommen. In der Folge kam es zu Stromausfällen in Teilen der Berliner Stadtteile Altglienicke, Grünau, Adlershof, Spindlersfeld, Alt-Johannisthal und Oberschöneweide. Auf der linksextremen Webseite Indymedia war ein mutmaßliches Bekennerschreiben aufgetaucht, in dem Stromausfälle in Privathaushalten als vertretbare Kollateralschäden bezeichnet werden (Apollo News berichtete).

Die Ermittlungen führt der Staatsschutz des Landeskriminalamtes. Der Stromausfall war nicht folgenlos: Am Dienstag mussten fünf Patienten aus zwei Pflegeheimen verlegt werden, weil die Beatmungsgeräte ausgefallen waren. Eine 94-jährige Bewohnerin, die noch mit dem Rollator unterwegs ist, stürzte abends im Dunkeln und zog sich eine Oberschenkelhalsfraktur zu. Sie befindet sich im Krankenhaus.

Die Reparaturarbeiten ziehen sich seitdem hin: Da die bisherigen Leitungen nicht mehr nutzbar sind, müssen in Johannisthal mehrere Kabel neu gekoppelt werden, berichtet die BZ. Entsprechend umständlich ist das Verfahren: Zunächst müssen Leitungen aus dem Erdreich geholt und mit Kupplungen, sogenannten Muffen, verbunden werden. „Diese Muffen sind mehr als zwei Meter groß und verbinden armdicke Kabel. Sie müssen staubfrei montiert werden. Das ist sehr komplex und dauert etliche Stunden“, wird Stromnetz Berlin bei der BZ zitiert. Auf der Website von Stromnetz Berlin heißt es, am Donnerstag sollen die Behebungsarbeiten beendet sein. Es ist bereits jetzt der längste Stromausfall in der Hauptstadt seit 25 Jahren.

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