
In den sozialen Medien ist ein Video aufgetaucht, das deutsche Partyurlauber auf Zypern zeigt. Die Urlauber, sechs Jugendliche, grölen dabei ein Lied, in dem auch Parolen gegen schwarze Menschen vorkommen – der Spiegel schreibt deshalb etwa von „Hassgesängen“. Obwohl die Jugendlichen sichtlich angetrunken waren und auch Flaschen dabei hatten, könnte das rund 19 Sekunden lange Video die Männer noch teuer zu stehen kommen – die Polizei ermittelt bereits wegen Volksverhetzung.
Der Vorfall soll sich, wie das Göttinger Tageblatt berichtet, mutmaßlich am 12. Juli in dem Ferienort Agia Napa ereignet haben. Die Beschuldigten sind teilweise bereits bekannt – ein öffentlicher Shitstorm läuft bereits. Ein Sportverein, in dem zwei der Partyurlauber Mitglied gewesen sind, hat sich auf Instagram bereits öffentlich von den jungen Männern distanziert. Auch ein anderer Verein hat sich von einem anderen Partyurlauber distanziert und den Inhalt des Videos verurteilt.
Die Polizei Göttingen hat bereits ihre Ermittlungen aufgenommen – die Männer in dem Video sollen noch eindeutig identifiziert werden – ebenso, wo genau sich der Vorfall ereignet hat. Auch der Urheber und Verbreiter des Videos ist im Visier der Beamten.
Der Aufwand, den die Polizei betreibt, ist verblüffend – denn im Ausland begangene Volksverhetzung darf in Deutschland in den meisten Fällen gar nicht geahndet werden. Selbst wenn die im Video gesungenen Worte also Volksverhetzung darstellen würden, wären weitere Schritte gegen die Männer nicht möglich.
Auch Polizeisprecher Andreas Buick gibt das gegenüber dem Spiegel zu: „Eine auf Zypern durch Deutsche begangene Volksverhetzung ist in Deutschland nicht strafbar.“ Besonders hat man es deshalb auf die Person abgesehen, die das Video ursprünglich verbreitet hat – die Straftat hat über das Netz nämlich auch Deutschland erreicht.