
Nach über drei Jahren intensiver Verhandlungen haben sich die Mitgliedsländer der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ein internationales Pandemie-Abkommen geeinigt. Der Vertrag soll im Mai beim Jahrestreffen der 194 WHO-Mitgliedstaaten in Genf offiziell verabschiedet werden.
Mit dem Abkommen sollen ähnliche chaotische Zustände wie zu Beginn der Corona-Pandemie vermieden werden – etwa bei der Beschaffung von Schutzmaterial und der ungleichen Verteilung von Impfstoffen, so berichtet es die Tagesschau. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der vollständige Text des finalisierten Entwurfs noch nicht öffentlich zugänglich. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte nach Abschluss der Gespräche in Genf, mit der Einigung auf den Pandemievertrag habe man „Geschichte geschrieben“.
Das Abkommen verpflichtet die Mitgliedstaaten dazu, im Falle zukünftiger Ausbrüche eine weltweite Verfügbarkeit von Medikamenten sicherzustellen. Hersteller, die sich dem Vertrag anschließen, müssen zehn Prozent ihrer Produktion an Impfstoffen, Therapeutika und Diagnostika kostenlos der WHO zur Verfügung stellen. Weitere zehn Prozent sollen zu bezahlbaren Preisen geliefert werden.
Zudem einigten sich die Länder darauf, Gesundheitstechnologien unter bestimmten Bedingungen auch an ärmere Staaten zu übertragen – vorausgesetzt, beide Seiten stimmen dem zu. Ziel ist es, die lokale Produktion lebenswichtiger Medikamente und Impfstoffe während einer Pandemie zu ermöglichen.
Unterlagen zum Vertragsprozess sind öffentlich auf der Website der WHO verfügbar.
Hauptsitz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf.
Während der Covid-19-Pandemie gerieten sowohl die Corona-Impfstoffe als auch die WHO zunehmend in die Kritik. Beanstandet wurden insbesondere die extrem schnelle Zulassung, unzureichend untersuchte Sicherheitsrisiken, zahlreiche gemeldete Impfschäden sowie eine öffentliche Kommunikation, in der fälschlicherweise ein umfassender Fremdschutz suggeriert worden sei. Auch der gesellschaftliche Druck, unter dem viele Menschen zur Impfung gedrängt wurden, trug zum Misstrauen gegenüber den mRNA-Präparaten bei.
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Anfang des Jahres kündigten die USA ihren Austritt aus der WHO an, der am 22. Januar 2026 vollzogen wird. US-Präsident Donald Trump wirft der WHO vor, die Corona-Pandemie sowie andere internationale Gesundheitskrisen schlecht gemanagt zu haben. Der neue US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. wirft der WHO strukturelle Korruption vor und kritisiert den Einfluss privater Geldgeber, wie NIUS berichtete. In einem Interview sagte Kennedy: „Bill Gates hat die Kontrolle über die WHO übernommen.“ Vor diesem Hintergrund betrachten Kritiker den WHO-Pandemievertrag skeptisch.
Die WHO ist aufs Engste mit der Pharmaindustrie verbandelt. Rechts im Bild: Pharma- und Impf-Investor Bill Gates.
Die WHO steht inzwischen vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Durch den von Trump eingeleiteten Rückzug der USA entsteht eine Finanzierungslücke von rund 600 Millionen Dollar. Laut einer internen E-Mail von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sind Einsparungen beim Personal sowie Kürzungen bei Gesundheitsprogrammen geplant.
Wie einflussreich und handlungsfähig die WHO nach dem Austritt der USA bleibt, ist derzeit ungewiss.
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