
Zu Beginn des neuen Schuljahres werden in Rheinland-Pfalz unangekündigte Tests für Schüler grundsätzlich nicht mehr durchgeführt. Wie Bildungsminister Sven Teuber (SPD) am Montag bei einem Besuch einer Grundschule in Mainz erklärte, sei dazu bereits ein offizielles Schreiben an sämtliche Schulen verschickt worden. Ziel des Landes sei es, die „Lern- und Prüfungskultur“ in den kommenden Jahren grundlegend zu verändern. Teuber erklärte weiter: „Das hier wird der Startpunkt sein.“
Aus dem Bildungsministerium heraus gab man weiter bekannt, dass es das Ziel sei, den Druck aus dem Schulalltag herauszunehmen. Stattdessen sollen vermehrt Feedback-Gespräche mit Lehrern stattfinden. Mit unangekündigten Leistungsüberprüfungen soll jedenfalls Schluss sein. „Das ist ein Relikt aus alten Zeiten, das wir heute nicht mehr brauchen.“
Bei seinem Besuch zum ersten Schultag nach den Sommerferien kündigte Bildungsminister Sven Teuber zudem an, dass sein Ministerium bald einen „Orientierungsrahmen“ für den Umgang mit Smartphones an Schulen vorstellen werde. Ein generelles Handy-Verbot, wie es im benachbarten Hessen eingeführt wurde, lehnt er hingegen weiterhin entschieden ab. Teuber erklärte: „Ich sehe nicht die Notwendigkeit, dass wir ständig über Verbote sprechen.“ Er betonte, dass junge Menschen auf die digitale Welt vorbereitet werden müssen und die Vermittlung von Medienkompetenz eine wichtige Aufgabe der Schulen darstellt.
Die Bildungsleistung in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren jedenfalls verschlechtert. Insbesondere zwischen 2018 und 2022 musste ein deutlicher Abfall verzeichnet werden. Insbesondere die Leistungen in Mathematik und Lesen lagen im jüngsten PISA-Test etwa ein ganzes Schuljahr unter dem Stand von vier Jahren zuvor. Noch nie hatte es in so kurzer Zeit einen derartigen Rückgang gegeben.