
Es war ein Fall, der bundesweit für Empörung sorgte: Der Lehrer Oziel Inácio-Stech, der an einer Schule in Berlin-Moabit unterrichtet hat, hatte über jahrelanges Mobbing von überwiegend muslimischen Schülern berichtet – auf Grund seiner Homosexualität. Die Süddeutsche Zeitung machte den Fall öffentlich, dabei sollen in der Klasse Sätze wie „Geh weg, du Schwuler“ gefallen sein. In einem besonders brisanten Vorfall soll ein libanesischer Fünftklässler mit einer Spielzeugpistole in den Unterricht gekommen sein und erklärt haben, er wolle keinen schwulen Lehrer. Die Drohung glicht einer islamistischen Machtdemonstration. Und Inácio-Stech fühlte sich von der Berliner Bildungsverwaltung im Stich gelassen. Ausgerechnet die Senatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU), die Lebensgefährtin des Bürgermeisters Kai Wegner (CDU), soll dabei im Fall untätig geblieben sein.
Das geht aus einer Rekonstruktion hervor, die die Berliner Zeitung veröffentlichte. Dem Bericht zufolge soll es nämlich nicht bei der muslimischen Homophobie geblieben sein: Statt Hilfe von der Berliner Verwaltung zu erhalten, sah sich der Lehrer in zweites Mal als Mobbingopfer – diesmal durch die Behörden selbst. Schulleitung und Schulaufsicht hätten ihn ausgegrenzt, so seine Darstellung. Es kursierten sogar anonyme, nie belegte Gerüchte über angeblich unangemessenes Verhalten gegenüber Schülern. Nachdem jahrelang nichts geschehen war, wandte er sich schließlich an die Öffentlichkeit.
Oziel Inácio-Stech leidet unter der Homophobie muslimischer Schüler.
Besonders brisant: Ein Brief von Inácio-Stechs Anwalt hatte die Senatorin Günther-Wünsch, Kai Wegners Lebensgefährtin, bereits im Dezember 2023 erreicht – doch sie will ihn erst Monate später gelesen haben. Vor dem Parlament machte sie zunächst eine unzutreffende Angabe zum Zeitpunkt der Kenntnisnahme und musste diese später korrigieren. „Es blieb das Bild einer Politikerin, die einen brisanten Fall sträflich falsch eingeschätzt hat, die Kadavergehorsam mit Empathielosigkeit verband“, bilanziert die Berliner Zeitung. In der Öffentlichkeit wächst damit der Eindruck von einer Verwaltung, die in einem zentralen Fall von Homophobie versagt, weil er nicht ins linksgrüne, queerfeministische Erklärungsmuster passt.
Dazu passt: Auch ein Gespräch mit Cansel Kiziltepe (SPD), der Senatorin für Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung und Amtschefin des Queer-Beauftragten Alfonso Pantisano, führte für Oziel Inácio-Stech nicht zur Besserung der Lage. Während Kiziltepe den Inhalt des Gesprächs mit Verweis auf Vertraulichkeit nicht kommentieren wollte, sagte Inácio-Stech hinterher in einem emotionalen Gespräch mit der Berliner Zeitung: „Wir haben geweint.“
Der regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) mit seiner Senatorin für Antidiskriminierung Cansel Kiziltepe (SPD)
Nun könnte der Mobbingfall aus Berlin-Moabit zum Problem Kai Wegners werden: In Berlin werden die Senatoren seit 2006 nicht mehr vom Parlament gewählt, sondern ausschließlich vom Regierenden Bürgermeister ernannt – und nur er kann sie auch wieder entlassen. Das Abgeordnetenhaus hat also keine direkte Entscheidungsbefugnis mehr. Vor diesem Hintergrund, so die Berliner Zeitung in einem ausführlichen Bericht, „ist es sicher kaum mehr als nur eine Pikanterie am Rande, dass Kai Wegner seine Lebensgefährtin Katharina Günther-Wünsch wohl kaum entlassen würde.“ Im Jahr 2023 ernannte er sie zur Senatorin, da seien sie aber noch nicht zusammen gewesen, wie es von Seiten Wegners heißt.
Für Kai Wegner, der einst als konservativer Hoffnungsträger in Berlin antrat, droht der Vorfall zu einer schwerwiegenden Belastung zu werden. Er tat bislang wenig, um islamistischen Parallelgesellschaften in der Hauptstadt entschieden entgegenzutreten. Er ließ pro-palästinensische, teils offen Hamas-freundliche Demonstrationen gewähren, obwohl dort offen Hass auf Israel geschürt wurde – und er die rechtlichen Mittel hätte, sie zu unterbinden.
Der Fall Inácio-Stech zeigt also: Die Folgen der Migrationspolitik schlagen nicht nur in der öffentlichen Ordnung durch – sondern holen auch das Regierungslager im persönlichen Bereich ein. Die Verwerfungen der zunehmend islamisch geprägten Migrationsgesellschaften führten nämlich zu einer Dynamik, die dem Berliner CDU-Bürgermeister Kai Wegner gefährlich werden könnte – weil sie bis in seine persönliche Lebensgemeinschaft hineinwirken. Und die Fragen aufwerfen, ob hier personelle Posten protegiert werden, während sie offenkundige Probleme aus politischen Gründen ausschweigen.
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