
Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal deutlich stärker geschrumpft als befürchtet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP), also die Gesamtleistung von Wirtschaftsgütern und Dienstleistungen, sank um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Wiesbadener Behörde korrigierte damit eine erste Minus-Schätzung von zuvor 0,1 Prozent für den Zeitraum von April bis einschließlich Juni.
Hauptgrund für den unerwartet starken Einbruch: Vor allem die Industrieproduktion entwickelte sich dramatisch schlechter als zunächst prognostiziert worden war. Während sowohl der private als auch der staatliche Konsum zulegten, gingen die Investitionen in Bauten, Maschinen und Fahrzeuge deutlich zurück.
Auch vom Außenhandel blieben positive Impulse aus. Hier bremst vor allem die Zollpolitik der USA die exportorientierte deutsche Industrie aus. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte es zwar noch zu einem Mini-Wachstum von 0,3 Prozent gereicht – dies aber nur, weil aus Angst vor den Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump Geschäfte vorgezogen wurden.