Wie der Staat sich beim Mindestlohn selbst bereichert

vor etwa 12 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Arbeit muss sich wieder lohnen, hat die Union in einem früheren Wahlkampf mal als Parole ausgegeben. Tatsächlich lohnt sich jede gearbeitete Stunde – nur nicht unbedingt für den, der arbeitet.

Aber in jedem Fall für Finanzminister Lars Klingbeil von der SPD.

Zum 1. Januar des kommenden Jahres steigt der Mindestlohn um 1,08 Euro pro Stunde auf dann 13,90 Euro. Ein alleinstehender Arbeitnehmer mit Vollzeitstelle bekommt dann monatlich 186 Euro brutto mehr als bisher. Das ist ein Anstieg um 8,6 Prozent.

Doch durch diese Erhöhung steigt die fällige Einkommensteuer um 37 Euro monatlich auf dann 171 Euro. Das ist ein Plus von 27,9 Prozent. Die Sozialabgaben erhöhen sich um 40 Euro monatlich auf dann 521 Euro. Das ist ein Anstieg um 8,4 Prozent.

Tatsächlich bleiben dem Arbeitnehmer von der Erhöhung lediglich 109 Euro. Sein Nettolohn steigt also nicht – wie der Bruttolohn – um 8,6 Prozent, sondern in Wahrheit nur um 6,8 Prozent.

Den Rest kassiert der Staat.

Vom Lohnzuwachs greifen sich Finanzamt und Sozialversicherungen (Rente, Krankenkassen, Pflege, …) mindestens 40 Prozent. Das hat der Bund der Steuerzahler für die BILD-Zeitung errechnet. Und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg (IAB) schätzt, dass die Anhebung des Mindestlohns für etwa sechs Millionen Erwerbstätige dem Staat Mehreinnahmen „von einigen Milliarden Euro jährlich“ in die Kassen spült.

Nur 6,8 Prozent mehr netto für die Geringverdiener, aber fast 28 Prozent mehr Steuern für den Fiskus: Der Mindestlohn ist ein lohnendes Geschäft. Nicht unbedingt für den, der arbeitet. Aber für den Staat.

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