
Eine aktuelle Forsa-Umfrage zeigt, dass der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD bei Grünen-Wählern auf verhältnismäßig große Zustimmung stößt. 48 Prozent der Grünen-Anhänger sind demnach „eher zufrieden“, während 46 Prozent „eher enttäuscht“ sind. Bei den übrigen Oppositionsparteien stößt der Koalitionsvertrag hingegen auf klare Ablehnung. 84 Prozent der AfD-Wähler und 58 Prozent der Linken-Anhänger zeigen sich enttäuscht über die Vereinbarungen.
Erwartungsgemäß zeigt sich die größte Unterstützung für den Koalitionsvertrag bei den Wählern der künftigen Regierungsparteien. Doch auch hier sind die Zahlen alles andere als überwältigend. 69 Prozent der CDU/CSU-Anhänger und 64 Prozent der SPD-Wähler befürworten die Vereinbarungen. 24 Prozent der Unionssympathisanten und 23 Prozent der SPD-Wähler lehnen den Koalitionsvertrag hingegen ab.
Die SPD hat am heutigen Dienstag ihr zweiwöchiges Mitgliedervotum über den Koalitionsvertrag mit der Union gestartet. Bis zum 29. April können die rund 360.000 Parteimitglieder digital abstimmen – die Zustimmung gilt nur als gültig, wenn mindestens 20 % der Basis teilnehmen. Parallel dazu wird die CDU am 28. April ihren Bundesausschuss (ca. 160 Mitglieder) über den Vertrag entscheiden lassen, nachdem die CSU bereits am 10. April per Vorstandsbeschluss zugestimmt hatte.
Falls beide Parteien zustimmen, ist die Kanzlerwahl von Friedrich Merz für den 6. Mai im Bundestag vorgesehen. Die SPD-Führung wirbt intensiv für das Vertragswerk, während die Jusos und Teile der Basis Widerstand ankündigen. Auch in der CDU regte sich teils großer Widerstand gegen den Koalitionsvertrag. Insgesamt gilt jedoch die Zustimmung beider Parteien als ausgemacht.