
Wir erleben laut einer Studie der Deutschen Bundesbank und des Verbandes Gesamtmetall die schlimmste Finanzkrise seit 1949.
Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf sagte zu Bild: „Die Scholz-Habeck-Rezession ist die längste Schwächephase in der Geschichte der Bundesrepublik. Wir erleben dauerhaften Verlust an Wohlstand, und es gibt keinerlei Aussicht auf Besserung.“ Das mache die Wirtschaftskrise 2024 so besonders.
In den letzten Jahren haben sich, laut der Studie, die „Standortbedingungen dramatisch“ verschlechtert, sie seien inzwischen miserabel. Die Wohlstandsverluste seien deutlich zu spüren. Zum Beispiel liegt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) preisbereinigt um 6,5 Prozent unter dem jahrzehntelangen Wachstumstrend. In aktuellen Preisen gerechnet entspricht dies einem Verlust von mehr als 270 Milliarden Euro pro Jahr (umgerechnet 3200 Euro pro Einwohner).
Fahrzeuge aus dem Werk von VW.
Der Abwärtstrend sei noch nicht gestoppt, so die Studie. Nach dem erneuten BIP-Rückgang 2024 werden die Prognosen für 2025 immer weiter nach unten korrigiert. Gesamtmetall-Präsident Wolf: „Jeder weiß, dass das Land einen grundlegenden Politikwechsel braucht, um den Standort zu retten.“ Dafür sei unter anderem, so Wolf, ein Bürokratiestopp sowie Steuersenkungen für Bürger und Unternehmen notwendig. Ein anderer Experte, der Ökonom und Regierungsberater Prof. Jens Südekum (Uni Düsseldorf) sagt: „Die deutsche Volkswirtschaft befindet sich in einer tiefgreifenden strukturellen Krise.“ Man könne nicht darauf hoffen, dass Nachfrage aus dem Ausland wieder bei der Bewältigung der Krise helfe: „Dem exportorientierten deutschen Wirtschaftsmodell bläst aus allen Richtungen der Wind ins Gesicht.“
Ein wichtiger Grund sei „ein sich zuspitzender geopolitischer Konflikt zwischen den USA und China“. Dieser stelle das deutsche Wirtschaftsmodell „vor existenzielle Probleme“.
Fazit: Die aktuelle Phase des ausbleibenden Wachstums der deutschen Wirtschaft ist schon jetzt durchschlagender als alle Krisen zuvor – Finanz- und Eurokrise 2013 und Corona-Delle 2024 eingerechnet.
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