Während die Wirtschaft stagniert: EU-Beamte kassieren 7,2 Prozent Gehaltsplus im Jahr 2024

vor 7 Monaten

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Während Europas Wirtschaft unter einem mehr als mageren Wachstum von etwa 1,0 Prozent leidet, dürfen sich die EU-Beamten 2024 über eine satte Gehaltserhöhung von 7,2 Prozent freuen. Das ist deutlich mehr als der durchschnittliche Lohnzuwachs in der EU von 5,1 Prozent. In Deutschland stiegen die Löhne zuletzt nur um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Gehaltserhöhung betrifft alle rund 40.000 Beschäftigten der EU-Institutionen und wird rückwirkend für das gesamte Jahr 2024 berechnet. Interessanterweise ist dies bereits die sechste Gehaltsanpassung seit 2022, wodurch die Bezüge der Eurokraten in nur drei Jahren um insgesamt 15 Prozent gestiegen sind.

EU-Parlament in Brüssel.

Ein EU-Sachbearbeiter auf der Einstiegsstufe verdiente Ende 2023 ein Grundgehalt von 3361 Euro pro Monat. Mit der Gehaltserhöhung steigen seine Bezüge ab Juli 2024 auf 3603 Euro – ein Plus von 242 Euro monatlich. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs: Zusätzliche steuerfreie Auslandszulagen, Heimreiseentschädigungen, Haushaltszulagen und Kinderzulagen können das Netto-Gehalt erheblich steigern.

Die Grundgehälter der EU-Kommissare steigen von 26.169 Euro auf 28.053 Euro – ein Zuwachs von 1884 Euro pro Monat. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erhält sogar 34.412 Euro (vorher 32.101 Euro), plus diverse Zulagen, die ihr monatliches Einkommen über die Marke von 40.000 Euro heben.

Neben den üppigen Grundgehältern können die Beamten von einer Vielzahl von Zusatzleistungen profitieren. Hier einige Beispiele:

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission

Die jüngste Gehaltserhöhung kostet den EU-Haushalt insgesamt 16,6 Millionen Euro für aktive Beamte und weitere 3,8 Millionen Euro für Pensionäre. Laut einem internen Papier sollen diese zusätzlichen Ausgaben durch Einsparungen an anderer Stelle kompensiert werden. Wie das gelingen soll, bleibt jedoch fraglich.

Die doppelten Gehaltsanpassungen pro Jahr werden damit begründet, dass die Lebenshaltungskosten in Brüssel und Luxemburg steigen. Doch angesichts der Inflationsrate von nur 2,0 Prozent und der schwachen wirtschaftlichen Dynamik in der EU erscheint das Ausmaß der Erhöhung unverhältnismäßig.

Während Beschäftigte in anderen europäischen Ländern mit stagnierenden Löhnen oder steigenden Lebenshaltungskosten kämpfen, scheinen die Eurokraten von einem Füllhorn aus einer Parallelwelt zu profitieren. Wie auch immer: Probleme, mit denen sich die „normalen“ Bürger oftmals herumschlagen müssen, dürften die EU-Beamten jedenfalls nicht haben ...

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