
Weil „Männerpodcasts wie ,Hoss & Hopf‘ oder der Marke Andrew Tate“ sich „in den letzten zwei Jahren zu einem gefährlichen Phänomen entwickelt“ hätten, fordern Teile der Jusos Schleswig-Holstein in einem Antrag, diese zu „verbieten“. Der Antrag zur Landesdelegiertenkonferenz der SPD-Jugendorganisation Ende September trägt den Namen: „Männerpodcasts verbieten! – Nehmt den Männern die Mikros weg!“, eingereicht wurde er von den Jusos Kiel.
In den sogenannten „Männerpodcasts“ würde „eine unkritische Verherrlichung von toxischen Männlichkeitsidealen und dem ,Alpha-Mindset‘“ Platz finden. Zudem ließen sich in diesen auch immer wieder Gäste finden, die die „Reproduktion von sexistischen Stereotypen und diskriminierenden Aussagen“ vorantreiben. Hinzu kämen laut den Antragstellern in diesen Podcasts „pseudowissenschaftliche Thesen und etliche Verschwörungstheorien“, die in „die Welt hinausposaunt“ würden.
„Hoss & Hopf gehört“ zu den beliebtesten deutschen Podcasts. Besonders bei jungen, eher konservativ eingestellten Männern finden die Podcaster Philip Hopf und Kiarash Hossainpour mit ihrer Themenwahl rund um Finanzen, Politik und Männlichkeit großen Anklang. Auf Youtube folgen ihrem Kanal beinahe eine halbe Million Menschen, auch auf Spotify sind die beiden überaus erfolgreich.
Der Auffassung der Jusos Kiel nach könne dies „so nicht weitergehen“; Podcasts dieser Art und ihre Hosts würden der „demokratischen Grundordnung“ schaden und „jungen Menschen gefährliche Rollenbilder als erstrebenswert“ beibringen. Aus diesen Gründen fordere man eine „Untersuchung von Podcasts, die mit ihren Formaten den ‚echten Männer‘-Kult“ voranbringen würden.
Podcasts, die einen wiederholten „Verstoß gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung und den Menschenverstand“ begehen würden, müssten „pausiert werden“, und diese dürften „erst nach Vorlage eines Besserungskonzepts wieder bespielt werden“. Doch es wird noch absurder: Im weiteren Verlauf des Antrags fordert man, nach Vorlage eines solchen Besserungskonzepts und nach der Zwangspause „eine weibliche Fakten-Checkerin“ an die Seite der Hosts zu stellen – diese solle dann „im Verlauf der Folge die Falschaussagen der Hosts“ richtigstellen.
Diesen weiblichen „Fakten-Checkerinnen“ soll eine bundesweite Aufklärungskampagne zur Seite stehen“, erklären die Jusos weiter. Mit dieser Kampagne solle „über die Gefahren toxischer Männerbilder in digitalen Medien informiert“ werden; ebenso solle diese „Alternativen zu diesen Bildern zur Seite stellen“.
Man müsse Männern, die die „Demokratie gefährden und offen sexistische Propaganda in die Welt schreien“ etwas entgegensetzen. Man könne „diese ‚Männer‘ nicht mehr ‚Männer‘ sein lassen“.
Abschließend heißt es im Antrag, dass „Meinungsfreiheit in Deutschland ist und bleibt ein wichtiges Gut in unserer Demokratie“ sei, dennoch dürfe „die Meinung von Männerpodcasts“ und „dem Schaden, den sie anrichten, nicht unkommentiert bleiben“.