Keine Faktenchecker und mehr Meinungsfreiheit: Zuckerberg kündigt Facebook-Reform mit X als Vorbild an

vor 4 Monaten

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Meta-CEO Mark Zuckerberg hat umfassende Änderungen an der Moderationspolitik seiner Plattformen angekündigt. Im Zentrum steht die Abschaffung des umstrittenen Faktenprüfungsprogramms zugunsten eines Community-basierten Systems. Ziel ist es, die Meinungsfreiheit zu stärken und den Diskurs auf der Plattform offener zu gestalten.

Zuckerberg erklärte, dass man zu den „Wurzeln“ zurückkehren wollte. Man wolle sich darauf konzentrieren „Fehler zu reduzieren“ sowie die „Richtlinien zu vereinfachen und die freie Meinungsäußerung“ auf den Meta-Plattformen wieder herstellen. Das Faktenprüfungsprogramm, das seit 2016 im Einsatz war, wird vollständig abgeschafft. Stattdessen setzt Meta auf Community Notes, (kollektive Anmerkungen), ähnlich wie es sie auf X gibt, ein System, bei dem Nutzer selbst Inhalte kommentieren und Anmerkungen hinzufügen können.

Nutzer können Kommentare zu Inhalten abgeben, die dann sichtbar gemacht werden, wenn sie von einer breiten Nutzerbasis unterstützt werden. „Das ist ein besserer Weg, um die Vielfalt der Perspektiven zu fördern, anstatt auf sogenannte Experten zu setzen“, erklärte Joel Kaplan, Metas globaler Chef für öffentliche Angelegenheiten gegenüber Fox News.

Die bisherigen Faktenprüfungen von Drittanbietern, seien nicht nur fehleranfällig, sondern auch politisch voreingenommen gewesen. „Es hat sich gezeigt, dass die Prüfer oft eigene Vorurteile einbringen, da sie frei entscheiden konnten, welche Inhalte sie untersuchen wollten“, so Kaplan.

Neben der Einführung dieses Systems will Meta auch seine Moderationsregeln lockern. Bisherige Vorgaben hätten oft Diskussionen zu Themen wie Einwanderung, Geschlechterfragen oder Transgender-Themen eingeschränkt. Kaplan betonte, dass in Zukunft „Diskussionen ohne Angst vor Zensur stattfinden können“, dies wolle man „sicherstellen“.

Trotz der Lockerungen wird Meta bestimmte Inhalte weiterhin streng moderieren. Dazu zählen Beiträge, die Terrorismus, illegale Drogen oder die sexuelle Ausbeutung von Kindern betreffen. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Plattform ein geschützter Raum bleibt.

Kaplan verwies auf die bevorstehende Trump-Regierung, die laut Meta mehr Raum für Meinungsfreiheit schaffen möchte. „Wir sehen eine echte Chance, mit einer Regierung zusammenzuarbeiten, die nicht auf Zensur drängt, sondern Meinungsfreiheit unterstützt“, so Kaplan.

Bereits im August des vergangenen Jahres warf Zuckerberg, in einem offenen Brief, der scheidenen Biden-Regierung vor, während der Pandemie erheblichen Druck auf sein Unternehmen ausgeübt zu haben, um bestimmte Covid-19-Inhalte zu zensieren. Laut Zuckerberg soll dieser Druck sogar so weit gegangen sein, dass auch humorvolle und satirische Beiträge ins Visier genommen wurden (Apollo News berichtete).

In dem Schreiben an den Vorsitzenden des Justizausschusses des Repräsentantenhauses, Jim Jordan, erklärte Zuckerberg: „Ich glaube, der Druck der Regierung war falsch und ich bedauere, dass wir nicht deutlicher darüber gesprochen haben“. Er betont, dass Meta in Zukunft nicht bereit sei, solche Eingriffe stillschweigend hinzunehmen.

Zuckerbergs Brief enthielt außerdem eine kritische Bemerkung über Metas Entscheidung, einen Artikel der New York Post über den Laptop von Hunter Biden kurz vor der Wahl 2020 „herabzustufen“. Zuckerberg räumte ein, dass dies nach einer Warnung des FBI vor einer möglichen russischen Desinformationskampagne geschah. Er bedauere jedoch das Vorgehen, da sich der Inhalt des Artikels im Nachhinein als wahr herausstellte.

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