
Der Grünen-Politiker Cem Özdemir spricht sich für ein Mindestalter von 16 Jahren bei der Nutzung sozialer Medien wie TikTok oder Instagram aus. Nach seiner Auffassung sollten Kinder und Jugendliche unterhalb dieser Altersgrenze nicht unbegleitet auf den Plattformen aktiv sein.
„Wir lassen Jugendliche auch nicht einfach ohne Führerschein hinters Steuer. Es gibt Fahrstunden und ein schrittweises Heranführen. So müssen wir es auch mit den sozialen Medien halten“, erklärte Özdemir der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Eine entsprechende Altersbeschränkung halte er für „richtig“.
Besonders betont der ehemalige Bundesagrar- und Bundesbildungsminister die Notwendigkeit einer begleiteten Mediennutzung. Kinder und Jugendliche müssten frühzeitig lernen, verantwortungsvoll mit Smartphones und digitalen Angeboten umzugehen. „Aber das muss eben eng begleitet werden.“
Özdemir verwies dabei auch auf Äußerungen von Jugendlichen, mit denen er kürzlich gesprochen hat. Diese hätten ihm berichtet, dass sie klare Regeln begrüßten und sich mit den Inhalten in sozialen Netzwerken oft überfordert fühlten. „Gerade lassen wir die Jugendlichen allein mit sozialen Medien. Übrigens auch die Eltern, Lehrer und die Schulen.“ Viele Eltern seien damit überfordert. „Auch ich – und ich bilde mir wirklich ein, mobiltelefonaffin zu sein. Aber mein Sohn ist immer eine halbe Nasenlänge vor mir.“
Kritik an möglichen Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Altersgrenzen weist Özdemir zurück. Eine wirksame Durchsetzung sei vor allem eine Frage des politischen Willens. „Dann müsste man auch Alkohol für alle freigeben. Es fordert doch auch kein normaler Mensch, dass wir erlauben, dass Kleinkinder Alkohol trinken.“
Zuletzt forderte auch der Ministerpräsident von Thüringen, Mario Voigt, eine solche Altersbegrenzung. „Angesichts der nachgewiesenen negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit brauchen wir eine Altersgrenze für Social Media – frühestens ab 16“, erklärte Voigt in einem Gespräch mit der Welt. Er stellt sich Regelungen vor, ähnlich wie sie bei Alkohol und Tabak bestehen (Apollo News berichtete).